Ausversehen habe ich die Weihnachtsansprache unseres Schüttelschorschs (Gauck) gehört. Kann man ansehen, ist aber komplette Scheiße. Optimal für seinen Nachfolger, dem Uhu von Detmold. Oder einfach Steini, wie ihn Parteifreunde liebevoll nennen, vorausgesetzt, sie sind noch nicht ob seiner Worthülsen entschlafen.
Warum ich fast eine Woche danach darüber schreibe? Nun, ein Gespräch mit einem Bekannten erinnerte mich stark an unseren Staatspastor. In dieser Diskussion ging es um den guten alten Generalverdacht, der nie fehlen darf. Dann redete er von Gräben, die man nicht vertiefen dürfe. Nach diesem Abstecher in den Gartenbau, kam er schnurstracks zu des Pudels Kern: Wir dürfen den Islam und alle Flüchtlinge nicht verurteilen – außerdem müssen wir alle stark sein gegen rechts.
Das ist Deutschland. Ein Land, das montags von islamischen Terroristen heimgesucht wird und donnerstags gegen „rechts“ und für Toleranz demonstriert wird. Verstehen Sie mich nicht falsch: Toleranz kann eine gute Sache sein und wenn mit „rechts“ alles Extreme gemeint ist, bin ich dabei. Aber nach den 12 Toten in Berlin ist eine „Toleranzdemo“ deplatziert. Niemand würde auf die Idee kommen, bei einem rechtsextremen Anschlag auf einmal gegen den IS auf die Straße gehen.
Wo sind die Demos gegen den politischen Islam, oder wenigstens gegen Islamismus? Bis auf betretenes Schweigen, Schulter zucken und Vergleiche mit Verkehrstoten kommt da gar nichts. Schäbig ist das, gerade von einem Land, das mit ekelhaftem moralischem Gehabe andere Staaten maßregelt.
Was wäre los, wenn ein Nazi 12 Flüchtlinge plattgefahren hätte? Politische Entrüstung aller erster Güte, Heiko Maas in Höchstform, Lichterketten von Kempten bis Kiel und „die Prinzen“ mit Gratiskonzerten und einem eigenen Song. Alles zu Recht. Gut, die Prinzen kann man sich sparen.
Niemand würde auf die Idee kommen, bei dem Nazi Anschlag nun plötzlich vom „Generalverdacht“ zu sinnieren. Und kein Justizminister würde uns mit feiner Rhetorik verkaufen, man dürfe jetzt bloß nicht alle in einen Topf werfen. Nein – es wären sich alle einig und das ist auch gut so.
In einem Land, in dem das Ansehen bei anderen Ländern einen höheren Stellenwert hat, als das Wohl des eigenen Volkes, ticken die Uhren anders. Man müsse mit dem Terrorismus leben, heißt es, als wäre er ein Ehemann mit Mundgeruch. Statt ihn zu bekämpfen, macht man es sich mit ihm bequem. „Wenn sie (die Terroristen) den Tod so lieben, dann könnt ihr ihn haben.“ Das sagte Otto Schily. Von Weichflöten wie Heiko Maas oder Thomas deMisere kommen dagegen Beschwichtigungen.
Innere Sicherheit ist die Voraussetzung für Freiheit. Ohne sie ist Freiheit nichts. Die landläufige Meinung ist, dass Freiheit und Sicherheit sich ausschließen. Bis zu einem gewissen Punkt macht Sicherheit Freiheit erst möglich. Wenn ich in ein Kaufhaus gehen kann, dann ist das zwar eine freie Entscheidung. Wenn ich jedoch auf dem Weg erschossen werde, ist das ganz und gar unfrei. Zwar genoss ich die Freiheit, in den Laden zu gehen, leider war die Freude nur von kurzer Dauer. Tot ist niemand frei.
Das ist auch der Grund, warum viele liberale Menschen, vorausgesetzt sie sind kein Mitglied der FDP, auf Law and Order setzen, wenn es um abstrakte Gefahren wie Terror geht. Die Menschen haben genug von Plastiksätzen und Appeasement. Sie wollen Taten sehen.
Ein Mann tötet im Namen seines Glaubens 12 Menschen. Er war behördlich bekannt, ein sogenannter Gefährder. Er hat den Schlüssel einer Salafisten-Moschee, die vom Verfassungsschutz überwacht wird. Nach seiner Tat geht er in dieses Gotteshaus, davor war er steter Gast. Nur dazu 4 Fragen:
1. Warum wird eine Terror-Moschee nicht geschlossen?
2. Wozu wird sie überhaupt überwacht, wenn es offenkundig nichts bringt?
3. Warum war er überhaupt im Land und nicht im Knast?
4. Geht’s eigentlich noch?
Diese Fragen und noch viel mehr konnte Mr. Hell-und-Dunkeldeutschland nicht beantworten. „Dieses Land verdient das Vertrauen seiner Bürger“, sagte Gauck. Ganz sicher nicht. „Die Bürger verdienen vertrauenswürdige Politiker“, wäre richtiger. Aber so lange Papiertiger und Berufsbetroffene am Ruder sind, wird das nix.
Vielleicht wird die Neujahrsansprache von Merkel inspirierender. Sie ist ja bekannt für klare Aussagen.