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Es war einmal…. ein blutiger Valentinstag

Heute feiern die Liebenden die Liebe, die auf eine Enthauptung zurückgeht. Romantisch, nicht? Ein Mann, der sich Valentinus schimpfte, heilte nicht nur Menschen, er traute sie auch nach christlichen Riten. Das fand der Kaiser gar nicht cool und ließ ihn töten.

Doch Bräuche habe eines gemeinsam: Mangelnde Pietät. Egal, ob Hitler den Tag den Muttertag erst etabliert hat. Ist ja lange genug her.   Deshalb feiern die Leute von San Diego bis Strasbourg, dass man sich liebt, schätzt, ehrt, für immer und den ganzen Scheiß.

Straßburg ist ein gutes Stichwort – Pietätlosigkeit auch. Genau an diesem Tag im Jahre 1349 töteten die Franzosen, die nach eigenen Aussagen 600 Jahre später alle in der Resistance organisiert waren, rund 2000 Juden. Am Valentinstag. Kann man feiern. Ist aber ekelhaft.

400 Jahre später wurde Thomas Cook auf den Sandwich-Inseln getötet, weil er irgendeinen König entführen wollte. Keine Ahnung, was die Sandwich Inseln sind. Und wiederum 200 Jahre später riefen die Briten die Area Bombing Directive aus, ein Beschluss, das Deutschland ab 1942 kaputte Großstädte bescherte und das exakt 3 Jahre später, am 14. Februar 1945 im Dresdner Feuersturm vervollkommnet wurde. Aber lasst euch nicht stören, beim Feiern.
Am gleichen Tag, nur 1989, geschah etwas sehr geschichtsträchtiges: Der islamische Revolutionsführer, also sowas wie der Che Guevara der Islamisten, Ayatollah Chomenei, rief eine Fatwa aus. Das ist ein muslimisches Todesurteil, welches  fern ab von Zeit und Raum gilt und von jedem Gläubigen zu vollstrecken ist. Ach ja, Sie fragen sich warum? Er schrieb das Buch „die satanischen Verse“, das damals und heute noch bei vielen Menschen als Gotteslästerung gesehen wird. Funfact: Eine Übersetzung ins arabische gab es zu der Zeit nicht. Küsschen!

Das ganze sollte niemanden abhalten, sich zu lieben und dies zu feiern. Die Frage ist, ob man dazu Blumen braucht (wozu braucht man Blumen an sich?) und einen Tag, der so gewöhnlich wie blutig ist, wie die meisten anderen auch und  aussageloser, wie viele.

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Politik von Gut und Böse – Sankt Martin und der böse Zupfer

Einen Chirurgen braucht Martin Schulz nicht. Im Gegensatz zu Miss Falschaussage 2016, Gina-Lisa,  hat der neue Chefsozi ganz natürlich volle Lippen, die er in der EU und neuerdings verstärkt in Deutschland zu zeigen vermag. Vielleicht ist das Anschwellen der Mundgrenzen auch ein natürlicher Prozess, wenn man eine gewisse Zeit Funktionär in der europäischen Union war.

Nun will er Kanzler werden. Und seine Chancen stehen nicht schlecht. Nach noch nicht einmal einer Woche legt die SPD 8% zu. Und ist damit zwar immer noch bei abenteuerlich schlechten 28%, aber immerhin. Der Aufwärtstrend ist gestartet und Sankt Martin verteilt Zuversicht. Nachdem Siechmar den Mantel, – Pardon, das Handtuch, geworfen hat, ist die Partei der Arbeit in aller Munde. Der Kampf gegen das Kapital kann beginnen.

Erstaunlich einig sind sich auch die Medien. Im Choral trällern Spiegel, SZ, ja, sogar Welt, wie fähig der Mann aus Würselen sei und welch Erfolge er in Brüssel feierte – freilich ohne ins Detail zu gehen. Was ich sagen will: Die Journalisten nicken sich zu und wispern: „Endlich ein Guter, einer, der die Stimmen sammeln kann, um endlich und wahrhaftig rot-rot-grün möglich zu machen.“

Auf der einen Seite des Teiches sitzt das personifizierte Böse. Die Ausgeburt Luzifers mit güldenem Haar und Grundschul-Vokabular: Donald Trump. Die Deutschen, insbesondere die schreibende Klasse, haben dem doofen Ami nicht verziehen, dass sie ihn gewählt haben. Nun ist der Zupfer  laut dem doitschen Michel nicht nur dumm, das war er ja schon immer (außer, als er uns die Nazis vom Hals jagte) nein, er versteht auch nichts von Demokratie. Ohnehin ist ja dieses Wahlsystem mit den Wahlmännern undemokratisch. Dass der gleiche Michel keine Ahnung hat, wie wenig demokratisch z.B unsere Überhangmandate sind – hey, geschenkt. Bashing geht vor.

8 Jahre lang mussten sie sich auf die Zunge beißen, die Deutschen. 8 Jahre lang war ein scheiß cooler Typ Chef des Atomkoffers. Er sah gut aus und konnte hervorragend reden. Zwei Eigenschaften, die die deutschen Wählern bei ihrer politischen Klasse seit Jahren vermissen.

Da kann man schon mal seine Vorurteile vergessen und in ein neues, aber viel hübscheres Ressentiment schlüpfen. Der Antiamerikanismus hatte Pause – war aber nie abgeschafft, wie die Wehrpflicht. „Ausgesetzt“ hat man ihn, am Akkuladegerät angeschlossen, um ihn jetzt, 2017 wieder richtig zu zünden. In your Face!

Fakten sind da nebensächlich.Postfaktisch nennen sie Trump, um im gleichen Atemzug postfaktisch zu argumentieren.

Zum Beispiel Trumps Muslim-Bann. Dieser ist alles, außer das. Sonst wären die 5 Länder, mit den größten Anteil an Muslimen (Indonesien, Pakistan, Indien, Bangladesh, Nigeria) betroffen. Sind sie nicht.Es geht um: Irak, Iran, Sudan, Syrien, Lybien, Somalia und Jemen. Also alles Länder aus dem Visa Waiver Program Improvement and Terrorist Travel Prevention Act of 2015 von Obama. Und da steht:

„Dem Gesetz nach können Reisende, die einer der folgenden Kategorien angehören, nicht mehr im Rahmen des VWP (Visa Waiver Programm) in die Vereinigten Staaten einreisen:

– Staatsangehörige von VWP-Ländern, die am 1. März 2011 oder danach in den Irak, den Sudan, nach Iran oder Syrien eingereist sind oder sich dort aufgehalten haben (mit wenigen Ausnahmen);

– Staatsangehörige von VWP-Ländern, die außerdem die iranische, irakische, sudanesische oder syrische Staatsangehörigkeit besitzen.“

Doch über diese Spitzfindigkeiten steht Martin Schulz drüber. „hochgradig demokratiegefährdend“. sei Trump und er spiele „mit der Sicherheit der westlichen Welt“

Mit Sicherheit verspielt Schulz gerade Glaubwürdigkeit.