Terre de Femme (TdF) ist ein guter Verein. Ja.
Jede Forderung auf ihrer Homepage kann ich unterschreiben. Und das hat Gründe. Zum Beispiel, dass TdF auf die glorreiche Forderung eines Donnerbalkens für das dritte Geschlecht verzichtet, wie es Feministen gerne fordern und es in Berlin sogar in die Landesregierung geschafft hat. Und auch wenn die Damen von TdF ermutlich mehrheitlich für Frauenquoten sind, die ich ablehne, zu den Kernforderungen gehört das nicht.
Diese sind sind u.a.
- Genitalverztümmelung
- häusliche und sexuelle Gewalt
- Ehrenmorde
- Zwangsheirat
- Frauenrechte
Keine Gender Studies und keine Gender*Stars oder Gender_Gaps, die das schöne deutsche Wort verhunzen und den Text unleserlich machen. Es geht um die Basics. Um Leben oder Tod, um Existenz oder Apartheit, um Selbstverwirklichung oder Sklaverei. Den Rechten der Frau stehen immer patriachale Systeme entgegen, also religös-kulturelle Männerbiotope. Aber auch Frauen haben ihren Anteil. Sie unterwerfen sich dem System und geben durch Erziehung an ihre Kinder weiter. Dieser vermaledeite Kettenreaktion ist es zu verdanken, warum in vielen Ländern, auch hier in Deutschland die Frau immer noch schlechter gestellt ist.
Zana Ramadani sagt das auch.
Sie ist nicht die einzige, doch sie schrieb das aktuellste Buch. Zana ist Feministin und Mitglied der CDU. Das geht. Weder Christentum, noch Konservatismus müssen Frauenrechten entgegen stehen. Ich bin sogar der Meinung, dass ein emanzipierter Konservativer ein besserer Feminist sein kann, als ein Linker. Denn der Linke ist zwar auf der Seite der Frau, doch gleichzeitig hat er große Probleme, eine der Hauptgründe für die Unterdrückung, den Islam, zu nennen. Doch dazu später mehr.
Und genau an dem Punkt sind wir sind wieder bei Ramadani. Aufgewachsen in Mazedonien ist sie islamisch erzogen worden. Im Siegerland wurde sie groß. So groß, oder groß genug, dass sie sich eines Tages von der Religion lossagen konnte. Zana floh ins Frauenhaus. Sie fürchtete, in die Heimat verschleppt zu werden, um aus ihr eine „richtige Muslima“ zu machen. Also verheiratet zu werden, vielleicht sogar schlimmeres.
Diese Erzählungen sind nicht neu. Vor Jahren las ich Ayaan Hirsi Alis Buch: „Ich klage an.“ Ihre Geschichte war ähnlich. Auch die Soziologin Necla Kelek machte ihre Erfahrungen mit dem Islam. Sabatina James gelang es, dem Ehrentod von der Schippe zu springen. Heute engagiert sie sich für junge Muslima, die von ihrer Familie bedroht werden. Sie hat Leben gerettet und verdient höchste Anerkennung, wie alle genannten Frauen, Statt nach Jahren der Gewalt ihren wohlverdienten Frieden zu genießen, helfen sie Mädchen, die ebenfalls unter dem Islam leiden – unter Einsatz ihres Lebens.
Währenddessen steckt die Linke in einem Dilemma: Kraft ihrer Ideologie sind sie verpflichtet, Randgruppen besonders zu schützen. Gleichzeitig ist es für sie schwer erträglich, wenn ausgerechnet diese sich daneben benehmen. Was folgt sind entweder verlogene Verbalakrobatiken, oder, ich frag mich was schlimmer ist, lauthalses Schweigen.
Beim CSD in München wird ein Grüner von Muslimen verkloppt, weil er schwul ist. Proteste der Grünen? Nope. Sollen sich die Jungs nicht so anstellen, für das große Ganze muss man schon mal was einstecken können! In Köln wird zu Silvester angetanzt, geplündert und vergewaltigt, in Schorndorf vor wenigen Tagen auch. Reaktionen der Linksgrünen? Ich bitte Sie! Einzelfälle, waren das, „Idioten halt“, aber mit dem Islam hat das nichts zu tun. Dass die Zahl der Sexualdelikte mit jedem Flüchtling relativ steigt, geschenkt. Lüge! Nazi! Ultrarechts konservativ!
Das haben sich die Teddywerfer im September 2015 anders gedacht.
Inwieweit der Islam Gewalt gegen Frauen ermöglicht, zeigt der Koran. Und ja, bevor die ganz Klugen kommen: Jede Religion legitimiert Gewalt. Doch während sich das Christentum von ihren alten Texten im Wesentliche emanzipiert hat und mit dem neuen Testament eine positive Botschaft an ihre Gläubigen sendet, leben sogar sogenannte liberale muslimische Familien nach dem Gewaltprinzip Mohammeds, wie das Beispiel Zana Ramadani zeigt. Wenn Moslems sich ihren patriarchalen Gewaltstrukturen entledigen, dann nicht wegen, sondern trotz der Religion. Wo immer der Islam über die Spiritualität, den bloßen Glauben hinaus geht, wird er zum Problem.
Und auch wenn ich Alice Schwarzers Antisemitismus in den 70zigern, sowie ihren „Vergewaltiger-Schwanz-abhacken“ Text nie ganz verzeihen werde, hat sie doch öfter recht als unrecht. Während sich Gender Professoren, allesamt Frauen, ausschließlich mit sich selbst beschäftigen, wird die Emanzipation durch den merkelschen Import muslimischer Machos eben mal zurückgedreht oder verschlimmert. No Go Areas für Frauen ab einer gewissen Uhrzeit gab es vor 40 Jahren nicht.
Vor 15 Jahren begann die Diskussion um das Kopftuch. Die Grünen waren laut und mehrheitlich dagegen. Heute hat sich das ganze in Richtung Vollverschleierung verschoben. Die Union ist „nicht Burka“, ebenso wenig wie sie nicht klug ist. „Man gibt sich in Deutschland die Hand“ und „Religion ist Kitt und nicht Keil der Gesellschaft“ heißt es weiter. Was die zwei Parteien versuchen, ist nicht mehr als die Quadratur des Kreises: Eine Debatte über den Islam, ohne den Islam zu benennen. Aus Angst vor den Tiraden der politisch Korrekten entschloss man sich für eine Kampagne, die vor Luftlosigkeit und Impotenz nur so strotzt und die nichts, aber auch gar nichts verändern wird.
Heute sehen wir perfekt integrierte Kopftuchfrauen, die selbstbewusst ihr religiös-politisches Symbol tragen. Sie betonen, dass sie dies freiwillig tun. Und andere Muslima merken wiederum an, wie selbstbestimmt sie kein Hidschab aufsetzen. Beides ist ihr gutes Recht. Doch die Kopftuchlose muss sich eingestehen, dass möglicherweise sie die Wahl hatte – viele jedoch nicht. Sie spricht nicht für die Mehrheit.
Und zur Lady mit Verschleierung: Das Hidschab ist kein Symbol von Selbstbestimmung. Es repräsentiert ein Frauenbild, das für Apartheid steht. Für Sexismus. Für Unterdrückung und Devotismus. Denn es sind nur Frauen, die ein Kopftuch tragen. Für mich ist es ein Rätsel, wie sogenannte Feministen ernsthaft glauben können, es wäre ein Ausdruck von Selbstbestimmung, also etwas positives. Noch mal: Dieses Stück Stoff bedeutet Abgrenzung und ist das „Leichentuch der Integration“. Wenn schon Kinder in der Grundschule, wie es nicht nur Zana Ramadani beschreibt, Kopftuch tragen, was sagt es über den Zustand dieses Landes aus?
Weil Männer alles bumsen, was nicht bei drei auf dem Baum ist, und so ein bisschen Haar wie Viagra wirkt, hat sich die Muslima zu verschleiern. Tut sie das nicht, ist sie nicht rein und kann genommen werden, wie Vieh. Schuld ist dann die Frau, denn sie hat es ja nicht anders gewollt. Und da sich die islamische Ehre allein um die Keuschheit der Frau dreht, ist der Mann fein raus und die Frau entehrt.
Auch wenn der gelebte Koran ein tragisches Männerbild zeichnet: Am Ende sind es immer wieder die Frauen, die das nachsehen haben. Und die Linke hilft hier nicht weiter.
Was soll ich sagen, ich bin Feminist. Keiner, der sich für die Frauenquote begeistern wird und auch niemand, der die Aktionen der Femen versteht, wenn sie wieder mal auf ihre Brüste Botschaften malen und dann kreischen.
Aber ich bin Frauenrechtler im Sinne von Terre de Femme.