Die Grünen. Einst Partei der Frauen, die wie Männer aussehen (nicht zu verwechseln mit den Sowjet-Kugelstosserinnen) und Männer mit Strickwaren von Omi. Jetzt fade Karrieristen, die sich von den anderen Parteien nicht mehr unterscheiden.
240 Seiten umfasst das Wahlprogramm, ja.
Doch bevor ich da ran gehe, möchte ich 1 paar grundsätzliche Worte über die Partei loswerden. Diese Struktur gilt dann auch für alle anderen Posts über Programme.
Was mir gefällt
Die Farbe. Grün ist einfach 1 famose Farbe.
Ansonsten: Rechte von Minderheiten wie Schwule und Frauen. Wobei Frauen keine Minderheit sind, werden aber immer dazugezählt. Hatten trotzdem lange weniger Rechte. Die Vergewaltigung innerhalb der Ehe ist erst seit 1997, also vor 20 Jahren, strafbar. Da war ich 10, Deutschland Europameister und der Kohl in seinem letzten Regierungsjahr. Also gar nicht lange her. Krass, wenn man sich das überlegt.
Davor war das das höchste der Gefühle, wenn es um sexuelle Gewalt in der Ehe ging, schwere Nötigung. Die Grünen haben dagegen gekämpft; die SPD haben sich irgendwann drangehängt, doch das eigentliche Verdienst der Gesetzesänderung dürfen sich die Grünen auf ihre Sonnenblumen schreiben.
Was mir missfällt
Ganz viel. Maximale Bevormundung einer im Prinzip linken Partei. Fahrverbote, Motorenverbote, Meinungsverbote. Mit aller Macht versuchen sie den neuen Menschen zu erschaffen. Blöderweise hat der alte Mensch da gar kein Bock zu. Daher bleiben die Grünen eine krude Melange aus Nischenpartei, moralinsauren Hilfsveganer mit Toleranzkomplex einerseits und ein schlichtes Parkdeck frustrierter Sozialdemokraten auf der anderen Seite.
Wo immer die Grünen Verantwortung übernehmen, machen sie Realpolitik und keinen Veggie-Day. Siehe Kretschmann. Siehe Palmer. Siehe Al-Wazir. Genanntes Personal wird gern von dem Rest der Partei als „Rechts“ oder „populistisch“, gern auch beides kritisiert. Dabei haben die Kritiker bisher politisch noch nichts bewegt und politisch nichts zu verlieren.
Titel des Programms
„Zukunft wird aus Mut gemacht“. Sie fragen sich, warum Ihnen der Slogan so bekannt vor kommt. Es ist eine Abwandlung einer Zeile von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann.“ Im Ernst. Und da die Sängerin nun nicht gerade von Schläue geküsst ist, lässt die Zeile ein wenig tief blicken. Ist aber auch egal.
Sprache
„In vielen Landesregierungen und in etlichen Kommunen arbei- ten GRÜNE als Minister*innen, Landrät*innen, Bürgermeister*innen oder andere Mandatsträger*innen bereits an der Lösung dieser drängenden Probleme.“
Noch irgendwelche Fragen? Sprachlich ist es nicht nur Mist, es ist auch noch unansehnlich wie Rotten.com. Es handelt sich hier nicht um einen Krampf, sondern diese Schrift ist ein ganzer epileptischer Anfall;diese miese politische Korrektheit in Form von Sternen und irren Umschreibungen zu lesen. Heinrich Böll, immerhin großer Nachkriegsautor und Namensgeber der Parteistiftung hätte die Verantwortlichen wohl erschossen.
Inhalt
240 Seiten. Doch wo ist die Wirtschaft? Die großen Kapitel heißen „Umwelt im Kopf“, „Welt im Blick“, „Freiheit im Herzen“ oder „Gerechtigkeit im Sinn“. Es fehlt „Wirtschaft im Arsch“.
Für ein eigenes Kapitel für die Ökonomie hat es wohl nicht gereicht. Also muss ich in die einzelnen Unterpunkte gehen. Eines heißt: „WIR BEGRÜNEN UNSERE WIRTSCHAFT FÜR UMWELT SCHUTZ, LEBENSQUALITÄT UND NEUE ARBEITSPLÄTZE“ – Schön gesagt. Doch was steckt dahinter?
Gar nicht so einfach, die Grünen zu verstehen. Wirklich. Sie schreiben etwas über eine „sozial-ökologische Transformation“, was mich wieder an die Erschaffung des neuen Menschen erinnert. Gruselig, wenn Sie mich fragen.
Wenn man ehrlich ist, geht es in dem Kapitel weniger um Wirtschaft, sondern um Umweltpolitik. Was nichts macht, aber dann sollte man es auch so nennen. C02 Reduktion mag richtig sein, ist aber keine Wirtschaftspolitik.
Überhaupt legen die Grünen wenig Wert auf Fakten, Viel mehr geht es um Klientelbestätigung („Hier bin ich richtig“). Möglich, dass die bei den anderen Parteien ähnlich ist, immerhin ist das mein erstes Wahlrprogramm.
Was die Grünen am Ende stehen haben, ist das Kapitel „Wofür wir Verantwortung übernehmen wollen.“ Ein 10 Punkte Plan. Aha! Ich frage mich allerdings, warum sich die Partei die 235 vorherigen Seiten nicht geschenkt hat. Anscheinend war das nur Blabla. Doch auch hier findet sich nichts substantielles über Wirtschaft. Irre! Was glauben die Ökos denn, woher das Geld für ihre Diäten und ihr belangloses Wahlprogramm kommt? Aus Windrädern?
Wenn man nach Fiskalpolitik sucht – und auch das ist nicht einfach – wird man schließlich fündig. Steuerschlupflöcher wollen sie bekämpfen. Wow. Und einen noch höheren Reichensteuersatz. Einfach nur wow. Diese Partei ist so innovativ wie die Rohrpost. Einfach überholt.
Über Elektromobilität steht einiges. Warummauch nicht ? Ich finde E-Autos echt prima. Wirkungsgrad, Entwicklungspotential, die höhere Chance, langfristig auf eine bessere Ökobilanz zu kommen sind nur drei Punkte. Dennoch hinken die Unternehmen in Europa hinterher, was nicht etwa an der Industriepolitik liegt, oder der Infrastruktur. Sondern schlicht am Verbraucher. Die Menschen wollen mehrheitlich (noch) keine E-Autos. Es ist so wie überall im Vertrieb: Du verkaufst nichts, wenn der Kunde nicht seinen persönlichen Nutzen sieht. Und die werden die Grünen nicht herzaubern. Wieder sind wir bei der Schaffung eines neuen Menschen, doch der alte Mensch sitzt im Porsche Cayenne und zeigt den Stinkefinger.
Das Steuersystem wollen Sie für Selbstständige vereinfachen, steht da. Klingt prima. Aber glauben Sie, die Grünen verraten uns, wie sie das tun wollen? No way. Wozu 240 Seiten, wenn man nichts konkretes findet?
Ich suche mir nächstes Thema, zum Beispiel Arbeit und Soziales, was ja mit der Wirtschaft zusammenhängt. Nicht aber für die Grünen. Da hängt nichts zusammen, außer alles mit der Umwelt. Klar. Umwelt ist grün und die Partei heißt so. Muss ja.
Mir geht das Programm zunehmend auf den Sack. Statt ihre Vorhaben für normale Menschen nach Themen zu gliedern, haben sich die Grünen, wie erwähnt, für diese super blumigen und super nichtssagenden Kapitel entschieden. Wo ist nun die Arbeit: Bei „Gerechtigkeit im Sinn?“ Oder doch bei „Welt im Blick?“ Wie gut, dass es eine Suchfunktion gibt.
Ich bin wieder bei der „sozial-ökologischen Transformation“, die mir beim zweiten Lesen als Bedrohung vorkommt. Aber sie schafft Arbeitsplätze. Neue. Klar. Im Transformatonsministerium oder als Gehirnwäscher.
Alle reden über Digitalisierung, ich auch. Und bestimmt auch die Grünen. Ich halte das Thema für wichtig. In einem Land, in der der Netzausbau nicht im Ansatz mit Polen, Slowenien oder Moldau mithalten kann, – nix gegen Polen- in so einem Land ist, sagen wir es kommod- gibt es Nachholbedarf. Als erstes sollte diese irre Telekom komplett privatisiert werden. Und was sagen die Ökos?
„Wir gestalten Digitalisierung.“ heißt ein Unterkapitel. Klingt nicht übel, oder? Die Grünen beginnen mit einer Zukunftsaussicht. Alles wird schneller, digitaler. Selbstfahrende Autos kommen in wenigen Jahren und am Horizont winkt die künstliche Intelligenz. Ja. Das steht da. Künstliche Intelligenz „winkt“ also. Und zwar nicht vom Boden oder von einem Haus raus. Sondern vom „Horizont.“ Wenn Sie das nächste mal etwas vom Himmel herunterwinken sehen, so ist das nicht etwa Gott, sondern, jetzt wissen Sie es, es ist die künstliche Intelligenz.
Spätestens jetzt hätte sich Heinrich Böll erschossen.
Zum Inhalt würde ich gerne etwas sagen. Wirklich. Ich mag das Thema. Und die Grünen als eher junge Partei mit vielen jungen Mitgliedern würde ich durchaus gute Ansätze zutrauen. Aber nichts. Es gibt einen Inhalt. Keine Forderungen. Nur schwammiges Gesülzt wie „Wir wollen einen digitalen Aufbruch, bei dem Unternehmen, Zi- vilgesellschaft und Politik gemeinsam dafür sorgen, dass wir durch die Digitalisierung unserem Ziel, einer ökologischen und sozialen Marktwirtschaft, die sich am langfristigen Wohlstandsgewinn statt an kurzfristigen Profiten orientiert, näher kommen.“ Cool. Und wie macht ihr das?
Leider ist das Kapitel mit diesem Satz zu Ende.
Eigentlich kann ich aufhören. Es gibt keinen Inhalt. Nicht bei den Grünen. Doch ich habe noch mindestens zwei Themen auf der Agenda. Und das zieh ich auch durch. Eines davon ist die Bildung. Bildung ist immer gut. Niemand ist gegen Bildung. Oder hat sich jemand schon mal Wahlkampf gemacht und gemeint: „Bildung ist scheiße! Ich bin gegen Bildung!“? Wir sind alle für Bildung. Bestimmt auch die Grünen.
„Jeder, der hier lebt, soll sich verwirklichen und selbst bestimmt leben können.“ So beginnt ein Unterkapitel mit dem griffigen Titel: „WIR INVESTIEREN IN KINDERTAGESSTÄTTEN, SCHULEN UND HOCHSCHULEN“. Auch hier wird ihnen niemand widersprechen. Ein Skandal sei es, so das Programm, das so wenige Kinder aus ihren Schichten ausbrechen und aufsteigen. Da haben sie recht. Doch was dagegen tun?
„Wir wollen keine Steuersenkungen.“ Steht da als Antwort. Aha. „Sondern die Überschüsse in Bildung investieren“. Ach so! Und wie kriegen sie nun das Schichtenproblem in Griff? Das steht da nirgends.
Der Bund soll finanzschwache Kommunen unterstützen. Damit die mehr für Bildung tun. Prima. Aber wie genau, das steht da nicht. Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Was steht eigentlich in den 240 Seiten?
Mittlerweile kann es echt nicht fassen, was die Grünen für eine Scheiße abliefern. Wissen die Funktionäre dass eh keiner so doof ist, except of me, die das Programm lesen oder sind sie einfach nur ignorante Berufspolitiker, die glauben, mit diesem dialektischen Desaster auch nur einen scheiß Blumentopf zu gewinnen? Unfassbar.
Doch Sie haben noch nichts über Integration, Einwanderung, Flucht, Terrorbekämpfung und Islam gelesen. Soll ich Ihnen was sagen? Ich auch nicht. Also ran an die Buletten!
Die Grünen schreiben nicht „Flüchtlinge“, sondern „Geflüchtete.“, was nicht tragisch ist, wenn man absieht, dass der Duden dieses Wort nicht kennt. Aber wie sagte schon der tolle Wolf Schneider. „Man muss etwas nur so lange falsch sagen, dann kommt die alte Hure Duden und nimmt es auf.“
Fluchtursachen wollen sie bekämpfen. Der beste Flüchtling ist der, der erst gar nicht flüchtet. Jawoll. Ohne die anderen Programme gelesen zu haben, wette ich, dass diese Binsenweisheit der Flchtursachen jeder in seinem Programm stehen hat. Natürlich will man die Ursachen von Flucht bekämpfen. Auch hier wird es keinen Politiker geben, auch wenn ich es dem einen oder anderen durchaus zutraue, der sagt:“ Ich möchte Fluchtursachen schaffen!“
Integration wird in ihrem famosen 10 Punke Programm abgehandelt. In nicht einmal einer halben Seite. Die Flüchtlinge haben ein Unterkapitel. Ein paar Seiten mit ein wenig Inhalt. Zum Beispiel: Rasche Verfahren, mehr Familiennachzug, legale Fluchtwege schaffen. Moment mal. Erst schreiben die Grünen, man wolle die Ursachen bekämpfen. Ok. Dann wollen sie die Flucht erleichtern, um dann die Verfahren, die häufig zur Ausreisepflicht führt, zu beschleunigen. Finde nur ich das völlig gaga?
Terror scheint es für die Grünen nicht zu geben. Auch religiöse Barrieren beim Thema Integration nicht. Ich frage mich, in welcher Parallelwelt diese Leute leben. Ernsthaft. Wer kann so einem Programm zustimmen? Ich bin sehr erstaunt, wie realitätsfern eine Partei ist, die in vielen Landtagen sitzt, Bürgermeister und sogar einen Ministerpräsident stellt.
Zusammengefasst. Das Programm beschreibt eine völlig irre Partei, die kein Interesse an Fakten hat. Die wenigen Vorschläge, die man mühsam heraussuchen muss wie bei „Wo ist Walter?‚, sind unlogisch und fern ab von Raum und Zeit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein rationaler Mensch nach der Lektüre von „Zukunft wird aus Mut gemacht“ noch diese Partei wählt.
Wie gut, dass niemand das liest.
Und Heinrich Böll wäre am Ende der 240. Seite Amok gelaufen.
2 Antworten auf „Heinrich Böll läuft Amok – Psycho(pro)gramm der Gaga-Grünen“
[…] jeden mögen und ich werde Punkte beschreiben, die ich ganz anders sehe. Aber im Gegensatz zu den Gaga Grünen sind es handfeste Vorschläge. Klartext. Gut so! 4x mehr Inhalt bei 1/4 weniger Wort. Das nenne […]
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[…] Grünen wählten mehr, als gedacht, was wundert. Denn ihr Wahlprogramm hat außer Plattitüden nichts zu bieten. Einzig freue ich mich für Cem Özdemir, dem ich […]
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