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Die Lust an der Machtlosigkeit – Der Islam und die politisch Korrekten

Ist es endlich vorbei? Hat die politische Korrektheit, kurz Selbstzensur, seinen Zenit erreicht, überschritten und hinter sich gelassen? Zumindest gibt erste Anzeichen, ein kleiner Westwind, eine warme Prise, ein goldener Schauer, für die, die es mögen. Vielleicht wird es zum Sturm. Hoffentlich nicht nur einer im Wasserglas.

Wovon ich rede? Kaum drei Tage neues Kabinett leisten sich Führungspolitiker erstaunliche Kapriolen. Denn sie tun, was in diesen Kreisen unüblich ist. Sie sagen, was ist.  Alles begann mit einem Wort von Jens Spahn. Skandalöse Sätze wie „Hartz IV deckt die Grundbedürfnisse ab“, oder „Hartz IV bedeutet nicht Armut sondern die Antwort des Sozialstaates darauf.“ Darauf hin erlebte Spahn einen Shitstorm, der seines gleichen suchte. Funfact hierbei: Große Kritik kam von der SPD. Das war die Partei, die eben diese Reformen durchsetzte.

Ich möchte mich gar nicht mit dem Interview vom neuen Gesundheitsminister groß befassen. Wozu auch. Die Aussagen sind so banal und selbstverständlich. Was ich mich regelmäßig frage: Was ist mit den Studenten aus weniger solventen Haushalten, wenn es um die „Armutsdiskussion“ geht?  Studenten, die in in vielen Städten mit Mieten zu tun haben, die ihre Budget schlicht nicht stämmen können.

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Seehofer widerspricht dem Kurzzeit-Präsi

Ich kenne nicht wenige, die summa summarum unterhalb des Hartz IV Satzes leben, sich kaum beklagen – auch wenn es spätestens ab dem 25. des Monats verdammt knapp wird.

Ein zweiter Shitstorm und da ich mal wieder meinen Twitter Account reaktiviert habe, bin ich live dabei, löste Horst Seehofer aus. „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“, sagt der Innenminister. A‘ so ein Batzi! Meiner Meinung nach ist die Aussage noch banaler und selbstverständlicher, als die vom Kollegen Spahn. Aber auch hier nimmt die Empörungsindustrie ihren Lauf und denkt gar nicht dran, sich zu hinterfragen. Kritik gab es, oh Wunder, von allen Seiten. An erster Stelle von der Kanzlerin, Frau Merkel, die nicht nur Literaturkritik übt, Ehrenamt schmäht, sondern nun auch, frank und frei, sich als „Mutter aller Gläubigen“ positioniert.

Für sie ist Islam und Muslime ein und das Selbe. Ihre Logik: „Da alle Muslime zu Deutschland gehören, gehört auch der Islam an sich dazu.“ So kann man freilich argumentieren, wenn man mit Panzerlimousine und Bodyguards durch das Land fährt und das Wort „Clan“ nur von Iphonespielen kennt.

Ich finde es sehr vereinfacht und stereotypisiert, Muslime nur auf ihre Religion zu reduzieren. Das ist eines der Grundprobleme von Integrationsdebatten.

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Merkels einziger Berührungspunkt mit „Clans“

Denn man muss nicht eine Religion integrieren, sondern die Menschen. Und da ist die Religion leider oftmals ein Hindernis.

Ich als Atheist störe mich sehr an der Aussage, dass der Islam zu Deutschland gehört. Ja. Da uns Christen über Jahrhunderte intellektuell unterforderten, in dem sie von Nichtgläubigen den Gottesbeweis widerlegt sehen wollten, statt selbst die Hypothese zu belegen, fehlt mir Geduld und Nerv, dies erneut bei einer anderen Wüstensekte zu tun. In einem Staat mit einem säkularem Anspruch gibt es keinen Platz für einen inklusiven Gedanken von Religion und Glauben. Es ist nicht Aufgabe des Staates, den Islam oder das Christentum mit Deutschland zu vereinen. Und es ist nicht die Pflicht der Bevölkerung, Religionen zu mögen. So lange man die Gläubigen nicht abschaffen will, so wie viele Muslime mich abschaffen wollen, ist alles gut. Tolerieren ganz nach „tolerare“: Ertragen.

Artikel 4 des Grundgesetzes beschreibt dies eindeutig:

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Aufgabe des Staates ist es also, die freie Ausübung religiöser Rieten möglich zu machen. Eine Integration von Religionen in die Gesellschaft sieht das Gesetz nicht vor und hätte auch nichts mit einem säkularem Staat zu tun. Die religiöse Praxis bleibt Privatsache, die der Staat schützen muss. Der Staat muss bzw. darf Religion aber nicht als gesellschaftlichen Wert fördern.

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So soll die neue Moschee in Regensburg aussehen – doch die Menschen sind gespalten

Wie der Kommunismus in seinen Unrechtsstaaten den Atheismus als Staatsdoktrin vorgeschrieben hat, so ist es Ziel vieler islamischer Strömungen, dies mit ihrer Ideologie gleich zu tun. Staaten wie Katar, Iran, Saudi Arabien u.v.m. zeigen den Weg auf.

Doch auch in Deutschland sehen wir bedenkliche Entwicklungen. In Regensburg hält seit Wochen ein Streit um einen Moscheebau an. Kritiker von CSU und AfD sehen ein Problem mit dem Betreiber der Moschee. Der DITIP. Der Islamverband gilt als Außenstelle der türkischen Regierung. Ein Blick in die Satzung rechtfertig dieses Urteil. So steht im Paragraf 4, dass wichtigen Vertretern des türkischen Religionsamtes das Recht eingeräumt, als Mitglied aufgenommen zu werden.
Weiter heißt es im Paragrafen 10:„Zum Ersten Vorsitzenden des Beirats wird der Präsident des Amtes für religiöse Angelegenheiten der türkischen Republik ernannt.“ Nur einem Paragrafen später wird es besonders heikel:  Der Beirat gilt als das mächtigste Organ innerhalb der DITIP. Denn er bestimmt laut die Führung im Verein.
So können nur vom Beirat vorgeschlagene Personen Vorstandsmitglieder werden. Laut des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages nimmt der Beirat „gegenüber der Ditib Leitungs-, Steuerungs- und Kontrollbefugnisse wahr.“ Bedeutet: Der ranghöchste Mitarbeiter im Amt für religiöse Angelegenheiten in der Türkei hat eine Entscheidungsmacht über Personal und Inhalt der DITIP in Deutschland. Geht es nur mir so, oder fragen Sie sich auch, wie das möglich ist.
Hier nimmt ein fremdes Land Einfluss auf einen Verein, der die meisten Moscheen in Deutschland stellt. Nicht ohne Grund wird DITIP vom Verfassungsschutz beobachtet.
Ich kann daher durchaus verstehen, dass sich viele Regensburger gegen einen Neubau wenden, wenn dieser dubiose Verein hinter dem Gotteshaus steht.

Man muss sich vergegenwärtigen:

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Tut sich Europa einen Gefallen, dem Islam immer mehr Einfluss zu gewähren?

Mit jeder Diaynet Moschee (Das ist das türkische Ministerium für religiöse Angelegenheiten) pflanzen wir in Deutschland einen Raum für türkische Propaganda. Viele Experten sehen das wie weite Teile der Bevölkerung: kritisch.

Im vergangenen Jahr musste sich Constantin Schreiber, ein junger Journalist, inzwischen als Tagesschausprecher zu sehen, vom politische korrekten Wächterrat einiges anhören. Sein Buch „Inside Allah“ wurde kritisiert. Was hat er gemacht? Im Zuge einer Reportage 13 Moscheen besucht. Dabei achtete er darauf, dass es sich um moderate Gotteshäuser handelt – radikale sparte er aus. Das Ergebnis war ernüchternd: Nichts positives hätte er in den Predigten gehört. Obwohl Schreiber fließend arabisch spricht, hatte er einen zertifizierte Übersetzer an Board.
Ein Beispiel, das ihn besonders bewegte, beschreibt er in einer Moschee, nur wenige Tage nach dem Anschlag am Breitscheidplatz in Berlin. Mit keinem Wort ging der Imam auf den Anschlag ein, obwohl die Bilder noch allgegenwärtig waren. Im Gegenteil: Mehrfach warnte er vor der sogenannten „Weihnachtsgefahr“, vor denen Muslime in diesen Tagen gewarnt werden sollte. Keine Gedenkminute für die Opfer, keine Trauerbekundung – nichts. Diese Haltung ist symptomatisch und erklärt auch die mangelnde Bereitschaft bei Muslimen,  gegen Extremismus aufzustehen.

Auch unter diesem Aspekt hat Seehofer recht. Dieser Islam darf nicht zu Deutschland gehören.

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Der Spiegel vor mehreren Jahren: Keine Angst vor den politisch Korrekten

Er ist gefährlich, er spaltet. Es ist schon verrückt. Im Zuge der Moralisten und Meinungspolizisten ist ein völlig kommodes Wort wie „Islamisierung“ zum Inbegriff von Hass, Extremismus und Nazizeugs geworden.

Ich hab‘ da mal ne‘ Frage an diese Leute: Wollt ihr eine Islamisierung? Wünscht ihr euch noch mehr DITIP Einfluss? Oder möchtet ihr weiterhin eine Trennung von Staat und Religion, die ihr mit Recht der christlichen Kirchen abverlangt? Diese Ehrlichkeit wäre erfrischend.
Seehofer ist in diesem Fall das Sprachrohr der Mehrheit. 59% aller Deutschen sind seiner Meinung. Es ist einer der vielen kleinen und größeren Beispiele, dass das „doofe Volk“ durchaus klüger ist, als die sogenannten Intellektuellen, die im Elfenbeinturm Schachtelsätze für die Feuilletons stricken, die dann von anderen Menschen in anderen Türmen gelesen werden, die tatsächlich Schachtelsätze mögen.
Ich denke nicht, dass die Selbstzensur vorüber ist. Der Wächterrat ist noch schwer aktiv und sucht ein jede politisch-korrekte Abweichungen. Doch die Renegaten werden mehr. Ob Hamed Abdel Samad, Necla Kelek oder Ayaan Hirsi Ali. Auch Jens Spahn wird nicht damit aufhören. Horst Seehofer wird nicht daran denken. Der hat nichts mehr zu verlieren – er hat politisch fast alles erreicht, was man als Bayer erreichen kann und ist nun im Herbst seiner politischen Macht. Es wird sich zeigen, ob er Drehofer und Ankündigungsminister bleibt, oder er mehr tut, als nur reden.

 

Eine Antwort auf „Die Lust an der Machtlosigkeit – Der Islam und die politisch Korrekten“

Ich glaube, ich kann deine Kritik teilweise verstehen, aber teilweise auch nicht so richtig.
Magst du erklären, was genau du mit „politisch korrekt“ meinst, und was dich daran stört?

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