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Die Kraft der zwei Herzen oder wie Christen und Atheisten an einem Strang ziehen sollten

In meiner Brust, da schlagen zwei Herzen. Ja.

Einerseits fühle ich mich einem Atheismus verpflichtet, der gar nicht radikal genug sein kann. Gerade in Zeiten, in denen islamischen Eltern ihre eigenen Kinder zur Schlachtbank führen, um sie mit Angspädagogik, Zwangsehen und dem hauseigenen  Patriachat zu missbrauchen, braucht es messerscharfe Laizisten. Der Islam ist die schlimmste Ideologie, die blutigste Abrechnung und die effektivste Unterwerfung in dieser Zeit.

Ja, es geht ein Gespenst um in Europa. Es hört auf den Namen „Islam“. Appeasser, Linke und Grüne dieser Zeit haben beschlossen, Menschlichkeit, Vernunft, Freiheit und Nächstenliebe auf Kosten eines Scheinfriedens zwischen den Kulturen aufzugeben, der wie der Scheinriese in Jim Knopf immer kleiner wird, je näher man auf ihn zu kommt. Unter dem Lügengewand der Political Correctness verrät man lieber ehemalige eigene Werte und damit ein ganzes Volk, als unbequeme Fragen und noch unbequemere Antworten zuzulassen. Sie haben recht: Gespenstisch.

Und da gibt es das andere „Herz“ in meiner Brust.

Mit 18 habe ich mit dem Judentum befasst. Ich habe die Thora gelesen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte dreimal beim nächsten Rabbi geklopft, bis dieser mich übellaunig hineinließ. Später interessierte mich das Bahaitum, die Baptisten, den Islam und die Pfingstbewegung. Es scheiterte immer am gleichen Punkt: Ich glaube nicht. Nicht an eine Transzendenz. Mein Verständnis von Logik und Wissenschaft macht mir keine Spiritualität möglich. Ich bereue das nicht; so bin ich nun mal. Mir fehlt nichts.

Ich halte die sogenannte Metaphysik für eine Kopfgeburt aus dem Elfenbeinturm von Leuten mit sehr viel Zeit und wenn überhaupt auf schlechten Drogen und ohne Zugang zum präferierten Sexpartner. So ist auch schon die Lindenstraße entstanden, koffeinfreier Kaffee, Irish Stew und die SPD.

Und dennoch ist das aufgeklärten Christentum Bündnispartner im Kampf um die Menschlichkeit. Na klar. Auch wenn ich ihre Mythen lächerlich finde, sowie die Rieten, die altbacken und verstörend wirken. Der Kampf gemeinsam gegen einen politischen Islam, der unsere Gesellschaft vergiftet, lässt meine Kritik unwichtig erscheinen. Es geht um ein Zweckbündnis. Bestimmt habe ich eine andere Meinung als manche Christen, was Sozialpolitik angeht, Abtreibung oder Aussenpolitk. Aber in diesem Punkt, in der Verteidigung gemeinsamer Werte, unserer Kultur und nicht zuletzt unserem Vermächtnis, das, was von dem Laden mal übrig bleibt – dafür stehen wir Seit an Seit.

Andere Christen, wie Kardinal Marx oder Bischof Bedford-Strom haben sich längst im Appeasement eingerichtet. So lassen die beiden höchsten deutschen Würdenträger von Katholiken und Protestanten allen Ernstes Kreuze abhängen, wenn islamischer Besuch kommt. Und beide lassen sich auch nicht in der hemmungslos gleichgeschalteten CSU Kritik lumpen,  wenn Söder das Christensymbol in Behörden aufhängen will. Wer hat diese Waschlappen in ihre Ämter befähigt.

Und daher habe ich kein Problem, wenn Leute aus der AfD oder woher auch immer die Erklärung 2018 wie ich auch unterzeichnen. Ich muss sie ja nicht heiraten. Und ich bin mir sicher, was USA, Russland oder Israel angeht, würde ich mit vielen Unterzeichnern aneinandergeraten. Aber es geht in der Erklärung nicht um die USA, oder Russland oder Israel. Sondern um die illegale Einwanderung in Deutschland.

In meinem letzten Post ging es um die Problematik einer überlagernden Beziehungsebene in der Kommunikation. Es ist unglaublich, wie viele scheinbar schiefe Diskussionen man dadurch erklären kann. Auch zum Thema der Erklärung 2018. In vielen Diskussionen darüber auf Twitter und Facebook habe ich das beobachtet. Weil Person X unterzeichnet hat, ist die Erklärung böse. Und deshalb bin ich böse. Weil Person A Sache B gut findet und Person C ebenfalls Sache B unterschreibt, muss C nicht gleich A mögen. Eigentlich einfach.

Und so können beide Herzen nebeineinder existieren. Obwohl ich leidenschaftlicher Atheist bin, kann ich mit Christen für eine wünschenswerte Sache kämpfen. Oder mit Alexander Gauland, Frauke Petry und Matthias Matussek. Nur weil ich in diesem Punkt ihrer Meinung bin, bin ich weder mit allen Positionen der AfD oder dem Katholizismus einverstanden.

 

 

 

 

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Das Leiden der jungen Linken – wie ein Kommunikationsfehler Schule macht

Sie haben bestimmt schon mal etwas von der Inhaltsebene und der Beziehungsebene gehört.

In der Psychologe gilt die Kommunikation als gestört, wenn die Beziehungsebene mehr als üblich überwiegt. Nach dem Pareto Prinzip also über 80%.

Alexander Gauland kann sagen was er will. Zum Beispiel, dass Martin Schulz einen Bart hat. Wenn Sie Gauland scheiße finden, werden Sie das negieren, zumindest aber die Aussage ignorieren. Ihre Antipathie ist also so groß, die Beziehungseben so dominant dass der Inhalt dahinter verschwindet. So geschehen im Deutschen Bundestag, in der der genannte AfD Politiker eine lupenreine Rede zum Thema „70 Jahre Israel“ hielt.  Nur seine Fraktion klatschte, obwohl der Inhalt jede Partei unter der Kuppel unterschrieben hätte müssen, wenn es nach ihrer Haltung ginge. Es ging aber nicht um den Inhalt, sondern um die Beziehung zu dem Mann, der nur eine Krawatte hat.

Umgedreht kann es sein, dass Sie, wie ich, Robert Habeck sympathisch finden. Wenn sie ihn allerdings so auf ihn stehen, dass Sie ihm jeden Stuss verzeihen, überwiegt die Beziehungsebene. So kann sich kaum ein Protestant vorstellen, dass ihr Luther ein schäbiger Antisemit war, kein Muslim, dass Mohamed sich an Minderjährigen vergriff, oder kein Fans von O.J., dass Simspon  doch schuldig gewesen sein könnte. Ein Klassiker der verschobenen Ebenen ist das Verliebtsein. Sie kennen das. In dieser Zeit verzeihen Sie ihrem Liebsten jeden, absolut jeden Scheiß. Außer, dass er AfD Wähler ist.

Beispiel Markus Söder. Es stimmt schon, sein Gesichtsausdruck geht nicht gerade in Richtung „everbodys darling“. Mit seinen Gegnern geht er nicht zimperlich um. Obwohl man ihm vielleicht unrecht tut, würde ich eher mit Rober Habeck ein Bier trinken, als mit dem neuen bayerischen Ministerpräsidenten. So ist es auch kein Zufall, dass sich die Presse einhellig auf ihn eingeschossen hat. Ob er Kreuze in öffentlichen Gebäuden aufhängen will oder die Polizeibefugnis reformieren will.

Wenn sich alle einig sind, ist es Zeit, sich mit der Gegenseite zu befassen. Nicht aus reinen Oppositionswillen, der mir gerne unterstellt wird. Viel mehr betrachte ich gleichgeschaltete Medien mit Skepsis. So doof kann sich auch nicht die CSU anstellen, dass ihr niemand beispringt. Nicht mal der Bayernkurier. Absoluter Konsens ist die Hure der Lüge und der Vater der Diktatur.

Nehmen Sie das Polizeiaufgabengesetz der CSU. Jeder ist dagegen. Die wenigsten dürften sich allerdings damit befasst haben. Denn dann sollten sie Kritiker auch die EU und das Bundesverfassungsgericht kritisieren. Denn weite Teile des Gesetzes entstammen Teile der Datenschutzrichtlinie, die aus Brüssel kommt. Andere Teile, die sogenannte „drohende Gefahr“ hat das Bundesverfassungsgericht selbst formuliert.

„Drohende Gefahr“ bedeutet, dass ein Mädchen vor einem drohenden Ehrenmord ihrer Familie geschützt wird, indem die potentiellen Täter festgehalten werden können, obwohl Zeit und Ort der Tat noch nicht feststeht. Das Ganze nur, wenn ein Richter dies legitimiert.

Hier wird es hart für den Linksliberalen. Einerseits ist die Beziehungsebene ja schon prominent und vorgeprägt, was die CSU und Söder angeht. Klar. Andererseits ist man ja durch und durch EU Fan. Blöderweise trägt das Polizeigesetz die Handschrift Brüssels.

Aber es kommt noch härter. Nun hat auch noch die heilige Kuh, das Bundesverfassungsgericht, die böse, böse, böse „drohende Gefahr“ als verfasungskonform tituliert. Rechtspositivismus ist schon manchmal eine Bitch.

Um diesen Beziehungskonflikt zwischen Söder/CSU einerseits und  Brüssel/Karlsruhe andererseits zu lösen, tut man das, was man auch in jeder anständigen Ehe macht. Man ignoriert es. Sinniger ist es freilich, Menschen nicht zu verurteilen, weil sie so sind, wie sie sind. Sondern, wenn überhaupt, weil sie etwas gesagt oder getan haben.

Prinzipielle Verurteilung von Menschen ist die Hure des Faschismus und der Vater der Diktatur.

 

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Nicht der Jude ist pervers, sondern die Gesellschaft, in der er lebt

Ich war im Bad und hörte Deutschlandfunk.

Thema Judenhass. Es ist auch mein Thema. Ja. Ich möchte das nicht groß mit der deutschen Geschichte erklären, das tun schon so viele und interpretieren irres Zeug hinein. Zum Beispiel, dass gerade „diese Juden“ es doch besser wissen sollten, was es heißt, Menschen in Lager zu pferchen, wenn es um Gaza geht. Ja, die Lager. Was für eine Metapher. Oft kopiert, doch nie erreicht.

Waren Sie schon mal auf einer linken Demo gegen Israel und haben Sie „Seid ihr alle taub und stumm, Israel bringt Kinder um“ gehört? Ich ja. Und das sind noch die harmloseren Parolen.

Wenn ich aus der Geschichte etwas gelernt habe, dann ist es tatsächlich ein „wehret den Anfängen“. Na klar. Im Kosovo errichtete Milosevic Konzentrationslager und tötete muslimische Albaner. Mein „wehret den Anfängen“  beinhaltet Eingreifen, um größere Grausamkeiten zu verhindern.

Ja, Krieg ist schlimm. Ich war nie dabei und werde es hoffentlich auch nie erleben. Aber Appeasement, Zusehen, Reden, wenn die Sprache schon lange versagt hat und Schweigen, wenn dem Wort längst Tote folgten, ist nicht  „wehret den Anfängen“. Es ist schlicht Feigheit. Die Friedensbewegten werden auch nicht Hand in Hand mit Schwulenfahnen Bomben aufhalten.

Zurück zur Sendung vom Deutschlandfunk. Der Mann, den die Journalistin interviewte, arbeitete bei einer Meldestelle für antisemitische Straftaten in Berlin. Nach einigen Belanglosigkeiten kam es zu der Frage, warum denn gerade in Berlin so viele antisemitische Straftaten vorkommen. Der Beauftrage schwurbelte etwas von vielen Begegnungsstätten in Berlin,  vom Nahostkonflikt, der nie fehlen darf und davon, dass ja eh viele Juden in Berlin lebten.

Jawoll. Das muss es sein. Der Antisemitismus in Berlin ist deshalb so verbreitet, weil es dort so viele Juden gibt. Aber klar! Moment, da war doch was.

Vor vielen Jahren erzählte mir ein lieber Feund eine Geschichte, die wiederum seine Schwiegermutter zum Besten gab. Ihre Erklärung, warum in ihrer Heimat zu Adolfs Zeiten so viele Juden deportiert wurden, war genau die gleiche, wie die Story vom Interviewten Judenbeauftragten. Weil einfach damals viele Juden dort lebten. Halleluja!

Endlich wissen wir, warum es Dachau gab. Weil es um München so viele Juden gab. Loagen! Nach der Logik müssten ja die größte Gefahr für Juden in Israel lauern. Ob das stimmt, mag ich zu bezweifeln, vor allem wenn man sieht, dass z.b. Paris aufgrund der Gefahren des muslimischen Antisemitismus peu a peu judenrein wird. Warum? Weil sie von der Diaspora in den Judenstaat fliehen um sicher zu sein.

Einen weiteren Vogel hat Jakob Augstein abgeschossen.

Aber zunächst die Geschichte hinter dem Tweet. Zwei Jungen laufen in Berlin mit einer Kippa. Es sei dazu gesagt, dass sie im Prenzlauer Berg unterwegs waren. Sie wissen schon: Bio Markt, Helikoptereltern und Grünenwähler. Vor allem aber gut bürgerlich. Keine fünf Minuten unterwegs, kommt ein mutmaßlicher Syrer auf sie zu und beschimpft diese aufs Übelste, bis er seinen Gürtel von der Hose entfernte  und auf einen Jungen ein eindrosch. Das Opfer filmte das Ganze, wie man hier  sehen kann.

So weit, so schlimm.

Nun hat sich herausgestellt, dass das Opfer gar kein Jude war. Er war arabischer Israeli und wollte einen Selbstversuch starten, was es heißt, ein sichtbarer Jude zu sein. Er konnte nicht glauben, dass man in Deutschland als Jude nicht sicher ist und probierte es aus. Nach fünf Minuten in einem gutbürgerlichen Viertel wurde er eines Besseren belehrt.

Was twittert Jakob, der Augstein? Das, was er am Besten kann: Propaganda.

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Zunächst ist es falsch, dass man dem Opfer „Provokation“ unterstellt. Denn, was hat der Junge getan? Er hat ein jüdisches Symbol getragen. Er hat niemanden beleidigt, er hat niemanden beschimpft.

Für Augstein ist eine Kippa eine Provokation. Das kann ich nachvollziehen, da Augstein ein Antisemit ist. Wäre ich ein solcher, würden mich auch Judensterne stören, oder der Staat Israel.

Augstein ist eine Kloake. In ihm versammelt ergibt sich eine krude Mischung aus diversen Töpfen, einer ekelhafter, als der andere. Das eine ist der schlichter  Antjudaismus, den er hofiert und zu Argumenten verhilft. Das andere ist seine Paradedisziplin: Der sogenannten intellektuelle Antizioinismus.

Am Ende pressen beide ihre Haltung aus dem gleichen Loch und singen ewig das selbe Lied: Der Jud’ muss weg.

 

 

 

 

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„Das Deutsche Kind“ – Gutmensch-Propaganda aus GEZ Gebühren

Michael Müller stellte vor einigen Wochen seine Reform des Hartz IV Systems vor. Jeder Arbeitslose bekommt einen Job auf Mindestlohnniveau, den der Staat subventioniert. Die Stellen würden im kommunalen Bereich, wie an Schulen oder im ÖPNV geschaffen. Keine üble Idee, oder?

Noch besser wäre es aber, wenn diese Stellen hochgezahlte Mitarbeiter im Staatsfunk ablösen würden. Denn für das Vorlesen von Pressemeldungen der Regierung braucht man keinen Starjournalisten wie Jens Riewa und auch keine teure Redaktion.

Auch bei den Drehbuchautoren könnte dadurch gespart werden. Am vergangenen Mittwoch lief der Film „das deutsche Kind“. Die Geschichte ist so daneben, dass selbst 9 Euro pro Stunde für den Autor zu viel wäre.  Und während ich mich durch dieses 90 Minütigen Desaster quälte, wurde auf Sky das vermutlich beste Fuballspiel des Jahres übertragen. Das Leben ist nicht fair.

Worum es geht in diesem Film, fragen Sie? Das ist einfach erklärt. Eine Deutsche Frau hat ein Deutsches Kind. Frau stirbt. Frau hat aber eine beste Freundin, die nur eine Tür weiter wohnt. Die ist Türkin mit Kopftuch. Ihr Mann ist angehender Imam. Auch sie haben eine Tochter.
Im Testament verfügte sie, dass das deutsche Kind nicht zu  den deutschen Großeltern kommt, wenn Mutter ablebt, sondern zu den Nachbarn. Das findet Oma, gespielt von Katrin Sass, gar nicht dufte. Sie kämpft schließlich gerichtlich für das Sorgenrecht.

Sie ahnen es vielleicht. Hier geht es um Fiktion. Aus Angst, in Stereotypen zu verfallen, kreiert man einen absoluten Sonderfall.  Was nicht schlimm ist, wäre da nicht der volkserziehende Anspruch des Films und der furchtbarer Erzählstil. Bezahlt, das muss man immer wieder betonen, aus Ihren Rundfunkbeiträgen, gegen die sie sich nicht wehren können.

Beide Türken sprechen perfektes Hochdeutsch, haben Arbeit. Cem, der Vater, ist ein liberaler Moslem, der einen barmherzigen „Gott“, wie er statt „Allah“ sagt, predigt. Seine Frau ist emanzipiert; denn sie ist es, die das Geld nach Hause bringt. Cem selbst verdient kein Geld mit seiner Ausbildung als Imam. All diese Dinge sind möglich, alle zusammen auf einmal jedoch sehr unwahrscheinlich. Daher eignet sich der Film kaum für  Rückschlüsse auf die Realität.
So singulär die beiden Türken dargestellt sind, so stereotyp sind die Großeltern gezeichnet. Islamfeindlich, wortkarg, unfreundlich. Vor allem Oma Deutsch gibt sich als garstige Kartoffel, die nicht will, dass ihre Enkelin einmal Kopftuch trägt und deshalb sehr laut wird. „Ich trage mein Kopftuch freiwillig, es ist meine Entscheidung“, entgegnet die Pflegemutter. Das wars.

Was haben wir Jahrzehnte über die Verschleierung gestritten, wo es doch die Lösung doch so nahe lag. „Ich trage es frewillig.“ Danke ARD, du öffnest uns die Augen.

Oma macht das, was jeder waschechte Deutsche in der Situation machen würde. Sie lässt die Kleine heimlich taufen. Ein logischer Schritt der doofen Wutbürger. Gegen den Teufel hilft nur Weihwasser. Und was hilft gegen schlimme Filme im StaatsTV?

Eine Nebenhandlung dieser anspruchslosen und völlig linearen Handlung ist ein geplanter Moscheebau. Papa Muslim kämpft dafür an vorderster Front. Als Zeichen seiner Dialogbereitschaft veranstaltet er einen Diskussionsabend, wo die „besorgen Bürger“ kommen und reden dürfen. Und raten Sie mal wer zu dieser Veranstaltung erscheint? Oma Deutsch! Ja! Ich war auch überrascht. Sie krallt sich das Mikrofon und fängt an, gegen Pflegevater Türkei zu wettern. Dabei hat sie, wie jede vernünftige Großmutter, ein Dina4 Foto ihrer Enkelin dabei.  „Er hat sie mir weggenommen“ geifert Oma Hitler.

Nach dem obligatorischen Anschlag auf die alte Moschee gibt der Imam ein Interview, wo ihm entlockt wurde, dass er früher einmal radikal war. Er bricht das Interview ab und natürlich steht nächsten Tag in einer Zeitung, dass er früher Salafist gewesen war. Als Headline.

Vom Rassismus gezeichnet sagt der Pflegevater vor Gericht aus, er können die Kleine nicht leiden. Sie solle nicht bei ihm und seiner Frau aufwachsen. Peng. Und als das Kind an Oma&Opa abgegeben wurde, zieht Mama Muslim aus. Vom impliziten Scheidungsdrama, „Oma und Freunde der Mutter streiten um das Sorgerecht“, wurde nun ein ganz Explizites.   Leider auf dem Niveau von „Sturm der Liebe“; nur ohne Luxushotel. Der Autor hätte vorher vielleicht einmal „Kramer gegen Kramer“ schauen sollen. Oder, ich weiß, das ist für viele im Elfenbeinturm der Öffentlichen schwierig, er hätte einmal in den Alltag der Menschen blicken können.

Noch 20 Minuten, dann habe ich es geschafft. Das hat sich auch der Autor gedacht und überlegt, was er Unsinniges in die ohnehin schon völlig verblödete Handlung hineinpacken könnte. Was liegt näher als das Kind verschwinden zu lassen? Ja. Pia, so heißt das Mädchen, ist weg. Keiner wars. Nicht die guten Moslems, noch, und das ist vielleicht das überraschendste, die bösen Deutschen. Am Ende liegt sie schlafend, inzwischen ist 21:42, in der alten, mittlerweile  geräumten Wohnung gegenüber. Hätte man auch eher drauf kommen können.
Um 20:30 machte ich mir eine Notiz, wie nach meinem Dafürhalten der Film ausgehen wird. Was soll ich sagen? Ich hatte zu 100% recht. Zwar hat das Gericht wegen der Aussage von Papa Allah das Sorgerecht den Großeltern übertragen, aber, weil es ja auch der Wille von Pia ist, wohnt die Kleine nun bei den Nachbarn. Die letzte Szene ist ihr Geburtstag, wo alle, Großeltern Deutsch, die jetzt gar nicht mehr Nazi sind, und Großeltern Türkei sowie die Pflegeeltern gemeinsam feiern. Sowas kann man sich nicht schön trinken. Ehrlich.

Es ist unglaublich, was wir alle für einen cineastischen Sondermüll über die Zwangsgebühr bezahlen müssen. Die Figuren haben keine Tiefe, sind holzschnittartig gezeichnet. Keine Zwischentöne. Keine Bilder. Kein Intellekt. Die Tochter scheint ebenso ein seelenloses Wesen zu sein, wie Opa Nazi. Für Charakterbildung war wohl keine Zeit. Oder es war dem Autor nicht wichtig.

Wichtiger war ihm die Haltung. Ein liberaler Islam gegen ein retardiertes Christengetümmel. Wir sind die guten Türken, ihr seid die gestrigen Kartoffeln. Das einzig authentische an dem Film ist das Kopftuch der Pflegemutter.

Wieder einmal erleben wir „betreutes Filmemachen“, frei nach dem Motto: „Lasst den Zuschauern ja keine Metapher zum eigenen Denken, denn sonst könnten sie das falsche denken.“ Das allein ist schlimm genug. Skandalös ist es allerdings, dass wir Gebührenzahler diese Onanie ans Gutmenschentum finanzieren müssen. Es gibt keinen „solidarischen“ Auftrag, ein Wieselwort, was in dem Zusammenhang gerne genannt wird, für solche Filme. Um ehrlich zu sein für gar keine Filme.
Der öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde nach dem Krieg erschaffen. Man wollte die Menschen, viele noch Nazis (AfD Sympathisanten würde man heute sagen), zur Demokratieteilhabe erziehen. Nach dem Krieg waren die meisten Zeitungen am Boden. Der Staat musste handeln und entwarf das gebührengezahlte Fernsehen.
Mehr als 70 Jahre später haben wir in Deutschland einen properen Zeitungsmarkt. Gerade kleine Gazetten, wie der „Freitag“ oder „Tichys Einblick“ erfreuen sich steigender Nachfrage. Selbst wenn die großen Zeitungen an Auflage verlieren, so verdienen einige, wie Springer oder Burda mehr Geld, als früher.

Es ist heute, 2018, nicht nötig, dass alle Bürger gezwungen werden, für einen Rundfunk zu zahlen, den sie nicht oder nur teilweise nutzen. Schon längst haben die Öffentlich-Rechtlichen die Balance verloren. Die Staatsferne, die eine Gebührenfinanzierung im Gegensatz zur Steuerfinanzierung gewährleisten sollte, ist nicht eingetroffen. ARD und ZDF sind zu parteiennah. Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz ist kraft seines Amtes automatisch Chef des ZDF Verwaltungsrates. Noch irgendwelche Fragen zum Thema Staatsnähe?

Ob Reschke, Kleber oder Anne Will. Sie alle sind kastrierte Journalisten, die kritische Fragen allenfalls jungen, nicht etablierten Parteien stellen, während der Rest hofiert wird. Wenn alle zwei Jahre einmal Angela Merkel ankündigt, im Fernsehen zu sprechen, springen alle vor Freude und bereiten eine PR-Sendung vor, anstatt ihren Job zu machen. Nein, diesen Staatsfunk brauchen wir nicht.
Zeit, den Bürgern die Wahl zu lassen, welches Programm sie schauen und finanzieren möchten.