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Mein Krampf – Die Geschicklosigkeit im Umgang mit der AfD

Hitler wäre ein durchaus geschmeidiger Hipster, würde er heute mit seinem Ösi-Swag durch Berlin gehen und mit Wanda im Ohr den einen oder anderen teutschen Stabreim zum besten geben.

Wo wir auch schon bei der AfD wären. Ja, ich weiß, harte Überleitung. Ich habe gehört, dass Artikel mit Hitler drin über 50% mehr Menschen lesen. Also dann, für Google, für Fame, für die Menschen: Hitler. Hitler. HITLER. Eva Braun. Hitler. Höckehitler. Hitlers Höcke (Guido Knopp Doku). Autobahn. Gasrechnung. So.

AfD. Im Umgang mit ihr stellen sich Politiker an wie der sprichwörtliche Ochs‘ vorm Berg. Dabei ist es doch ganz einfach. Anbei erhalten Politiker und Journalisten einen Leitfaden, nicht von einer zwielichtigen Halbakademikerin und Nullintellektueller*—xyzInininnen und nicht über Framing, sondern einen von mir. Ich, Julian Marius, im Vollbesitz meines geistigen Unvermögens, sage euch, fürchtet euch nicht. Nicht vor der AfD. Fürchten sollte man sich eher vor euch und eurer Konsensbesoffenheit, eure Testikellosigkeit und Taktfreiheit. Anbei meine 7 Thesen, wie man mit der ARD..äh, AfD umgehen sollte.

  1. Die AfD füllt ein Loch aus, was vor allem die CDU unter Merkel nicht mehr ausfüllen wollte. Man muss eine schärfere Migrationspolitik, das Ablehnen der Homoehe, das Dafürhalten der Wehrpflicht, das Beführworten der Atomenergie u.v.m. nicht gutheißen. Aber das waren mal Unionsthemen. Waren. Diese liegen jetzt allein bei der AfD. Die FDP übrigens hätte hier die einmalige Chance, sich als Vernunftspartei neben den rechten Schreihälsen zu etablieren. Schade, vergeigt. Es hilft also nichts, die AfD zu verteufeln, weil sie denklogisch eine Lücke füllen, die vormals etablierter Parteien ausgefüllt haben und viele Wähler teilen.
  2. Die Dialektik der AfD Gegner ist ein intellektuelles Desaster. Habt ihr es immer noch nicht begriffen? Die AfD Politiker setzen auf kalkulierte Provokation, damit ihr euch wieder aufregen könnt. Dann sind sie in den Medien und können ihre Opferkarte spielen. Es gibt ein afrikanisches Sprichwort: „Wenn du von einer Person einmal geschlagen wirst, dann ist die Person schuldig. Beim zweiten Mal trägst du die Schuld. “ Und bei der siebenhundertdreiundvierzigsten eindeutig zweideutigen Rhetorik von Höcke mit Empörung zu antworten, ist so doof, wie die Person, die sich regelmäßig verkloppen lässt oder das berühmte Kalb, das seinem Schlächter folgt. Und ja, Kälber sind verdammt goldig.
  3. Hört auf mit der Nazikeule! Im ernst, oder Hans Erich,, es bringt nix, außer das, was ich in Punkt 2 beschrieb. Übrigens: So ein charmanter NSDAP Vergleich schrammt nur haarscharf an der Holocsaustverharmlosung vorbei. Denn, nix für ungut, aber das 3. Reich war präzedenzlos, oder wie die Historiker sagen: Singulär. Ein Vergleich hierzu verbietet sich in diesem Fall, da die AfD weder verbal noch praktisch irgendeine Art von Shoa plant. Das ist absurd und dumm und geschichtsdement.
  4. Es bringt nichts, sich ständig auf die Provokationen der AfD zu fixieren und siebenmalschlau den tötenden Endlösungssatz Gauland und Co entgegenzuschleudern, der da lautet: „Du bist doch ein Nazi!“. „Nö“, würde Gauland antworten, „Doch, bist du“, wird dann erwidert und so weiter. Kindergarten, ik hör dir schreien. Statt sich auf Zitate zu stürzen, ist es wesentlich sinnvoller, durchzuspielen, was passiert, wenn die AfD an der Macht ist. Welche Auswirkungen hat das auf uns?
  5. Hier gerät gerade die Linken, die Nazis hinter jeder Litfaßsäule wähnen, in eine Zwickmühle. Denn, wenn man den Hitlerkram („Er hat Hitler gesagt!“) weglässt, bleibt eine beachtliche Ähnlichkeit von AfD und bsp. Linke oder Teile der Grünen und SPD, was ich just vor einigen Tagen hier beschrieb. Kollektivismus, Etatismus, Außenpolitik, irre Staatsgläubigkeit, dass einem die Haare zu Berge stehen, teilen viele Antagonisten. Würden sie also tiefer gehen, die Linken, und würden sie substanziell die AfD kritisieren, kämen sie schnell zum Ergebnis, dass sie sich in manchen Punkten erschreckend ähneln. Also bleiben sie beim Phrasen dreschen. SAD.
  6. In Punkt 5 versagen nicht nur die Linken. Gerade Konservative und Liberale, vor allem letztere, die eigentlich mit Etatismus und Kollektivismus nix am Hut haben, scheitern hier kläglich. Aufwachen! Das sind eure potentiellen Wähler! Und wenn selbst ihr die Rhetorik der Linken übernehmt, dann seid ihr auch nicht besser und dürft euch nicht wundern, wenn ihr stets um 5% liegt.
  7. Die AfD ist plural. Neben völlig indiskutablen Ostverbänden gibt es auch noch vernünftige Leute in der Partei. Diese müssen sich fragen bzw, das könnt ihr den „besseren“ AfDlern fragen: „Ey, du bist doch vernünftig. Warum bist du in einer Partei, in der Hohmann, Gedeon und Höcke bedeutende Posten haben, also zwei Holocaustleugner und ein halber Goebbels (klingt nach einem Bud Spencer Film Titel)? Wie steht es um deine innere Hygiene? Ist bei dir obenrum noch alles knusper?

So, oder so ähnlich würde ich es handhaben. Bitte, ihr Journalisten und Politiker seid doch klug und so, macht nicht die Fehler, die ich beschrieb. Ich weiß, Empörung gehört zum Geschäft und die Hofreiters, Gysis und Stegners sind chronisch empört. Aber es geht auch anders. Bisschen weniger Beziehungsebene, ein wenig mehr Inhalt fände ich subba, wie der Franke sagt.

Wie ende ich nur… ah, vielleicht mit Hitler. Klar, gibt ja Klicks. Na dann: Hitler was a sensitive man!

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Eingesperrt im Kollektivismus – Links und Rechts und was sie vereint

Die einzige Freiheit, die diesen Namen verdient, ist das Recht, unser Wohlergehen auf unserem eigenen Wege zu verfolgen, so lange wir nicht anderen das ihrige verkümmern oder ihr darauf gerichteten Bemühungen durchkreuzen.

– John Stuart Mill

Ich glaube, Sie kennen das: Zum Herbst fegt es die gold’nen und gelben und braunen Blätter umher. Sie und ich. Wir sitzen da, an unterschiedlichen Orten, und es denkt in uns. Ich denke fast alles in Pattern. In Gesellschaft, Gemeinschaft, in Individuen und Kollektiven, wie sie mit sich und anderen agieren. Es ist manchmal müßig, oft anstrengend und störend, nervig. Ja. Ich bin damit weder besser, oder klüger, weitsichtiger oder tiefer, als andere. Ich bin nun mal so und anders könnt ich nicht sein.

Ein Thema, das mich stets beschäftigt, ist die Freiheit. Fast alle Gedanken, Fragen oder Probleme, alle Erkenntnisse daraus konfrontiere ich mit individueller Freiheit. Deswegen bin ich überzeugt, dass es weniger um „rechts“ oder „links“ geht, was Parteien angeht, sondern viel mehr um „kollektivistisch“ und „individuell“ oder, um es mit Hayeks Worten zu sagen, um „Freiheit oder Knechtschaft“. Ich glaube, dass rechts und links nicht immer, aber immer wieder eine Seite einer Medaille ist. Auf der anderen Seite steht „Freiheit“ oder „Individualität“.

Zunächst kurz zu den Begriffen. Unter Kollektivismus wird ein Wertesystem verstanden, in dem das Wohlergehen einer bestimmten Gemeinschaft, also eines Kollektivs höchste Priorität genießt. Kollektive können sein: Ein Volk, eine Ethnie, eine Klasse, gewisse Mitglieder einer Religion/Ideologie. „Die Modernisierungsverlierer“, „die Armen“ etc…Der Gegensatz dazu ist der Individualismus. Hier steht der Nutzen des Individuums, sprich der Nutzen des einzelnen im Vordergrund. Dies ist höchstes Ziel.

Eng mit beiden Begriffen verbandelt ist der Utilitarismus, ein Wort, dass auch nüchtern nicht so leicht auszusprechen ist. Der Utilitarismus ist die Idee, dass eine Aktion dann moralisch richtig ist, wenn sie das Wohlergehen einer vorher definierten Gemeinschaft oder des einzelnen erhöht. (Siehe auch Nützlichkeitsprinzip) Mill sprach noch von „utility“, also Nützlichkeit, daher der Name. Doch später, das las ich bei Jack Nashers „die Moral des Glückes“, verwendeten Beschreiber der Denkschule das Wort „Wohlergehen“.

Beide Ethiken, Kollektivismus und Individualismus, sind in ihrem Charakter als „-ismen“ benannt und erregen daher den Verdacht des Absoluten. So wie der Sozialismus von rechts oder links kompromisslos daher kommt und es in seiner Definition „alle Produktionsmittel in staatlicher, bzw gemeinschaftlicher Hand“ keinen Spielraum anderer Interpretation gibt. Dennoch findet sich ein gewaltiger Unterschied. Schauen wir noch mal auf die Definitionen: Höchstes Ziel des Kollektivismus, darunter hat sich jeder zu unterwerfen, ist das Wohl der Gemeinschaft. Das heißt, dass individuelle Bedürfnisse dem „großen Ganzen“ weichen müssen. Dieses Leitziel muss vorher definiert und im Zweifel durch Befehl und Gehorsam durchgesetzt werden. Denknotwendig kann ein kollektivistisches System im Kern nur als „-Ismus“, also absolut und totalitär, funktionieren, wenn man eine staatliche Verpflichtung voraussetzt. Davon zu trennen sind beispielsweise Genossenschaften, in der eine Zugehörigkeit freiwillig ist, worum es hier nicht gehen soll.

Der Individualismus dagegen wäre selbst in Reinform nicht kompromisslos und totalitär. Denn wenn der Nutzen des einzelnen unter der Prämisse des Utilitarismus im Vordergrund steht, ist es ihm gar nicht möglich, totalitär zu sein. Wir sehen genau das am Eingangszitat von John Stuart Mill, einem der Väter des Utilitarismus und Vordenker des später beschriebenen Individualismus. Ich denke nur beide Werteideen funktionieren miteinander.

Diese Begriffe sind in meinen Augen wichtig, um meine Idee zu verstehen, dass sich links und rechts in vielen Punkten ähneln und der eigentlich Antipode, falls es überhaupt einen gibt, der Liberalismus sein kann. Hier gibt es kein schwarz und weiß. Ich würde es so formulieren: Es gibt aus nachvollziehbaren Gründen links- oder rechtsorientierte Menschen, die liberale Ideen teilen. Es ist aber denklogisch unmöglich, dass ein klassisch liberaler Geist rechte oder linke Ideen vertritt. Der Grund ist, dass der Liberale individualistisch denkt und der rechte und linke, nicht in toto, aber tendenziell und je extremer, desto stärker, kollektivistisch argumentiert, was Liberalen zuwider ist. Ferner bin ich überzeugt, dass es keinen totalitären Liberalismus, der auch, siehe Hayek, aus dem Individualismus entstammt und auch ein Utilitarismus ist, geben kann. Eine breite Diskussion an dieser Stelle über die Definition von „links“ und „rechts“ führt hier zu weit und habe ich in diesem Blog an anderen Stellen getan, siehe hier und hier.

Rechts und Links haben erstaunliche Parallelen. Eine Theorie ist die sogenannte Hufeisentheorie, die in meinen Augen zwar in die richtige Richtung zu gehen scheint, jedoch zu holzschnittartig ist. Die Theorie besagt, dass Extremismen von rechts und links, je intensiver sie erscheinen, desto mehr, sie sich ähneln, bis sie gleichzusetzen sind. Das ist zwar nicht falsch und in meinen Augen historisch durchaus begründbar, jedoch vergisst das Hufeisen Begriffe wie „Liberalismus“, „Individualismus“ und „Utilitarismus“. Ich versuche in den folgenden Punkten die Paralellen von „links“ und „rechts“ in Inhalt und Agitation zu beleuchten.

I. Sozialpolitik

Da links wie rechts tendenziell kollektivistisch denken, möchten Sie Ihre Gemeinschaft alimentieren. Ein gutes Beispiel sind die Ostverbände der AfD, die nach den Landtagswahlen zumindest in Brandenburg und Sachsen die Partei „Die Linke“ als Kümmererpartei abgelöst hat. Sie sind diejenigen, die „die Nöte und Sorgen der Menschen ernst nehmen“. Wo früher in der AfD noch individualistische, freiheitliche Ansätze dominierten, herrscht heute immer mehr ein rechtssozialistischer Ansatz. Herr Meuthen wird sich mit seinem Rentenkonzept nicht durchsetzen, stattdessen wird auf mehr Umlage gesetzt, gesalzen mit einem Deutschenbonus, den kein BGH der Welt legalisieren wird. Es ist kein Zufall, dass der Nationalsozialismus ein Sozialismus war.

Interessant hierbei ist auch, wenn man sich die sozialen Medien ansieht, wie ähnlich beide Anhänger argumentieren. Das Bild der Flaschen sammelnden Rentnerin wird von beiden ungehemmt geteilt ebenso wie halbwahre Klickbilder zu Artmut in Deutschland, ungeachtet, dass es dieser Rentendynastie besser geht, als allen anderen, die folgen werden.

2. Außenpolitik

Waren die Altrechten noch territorial expansiv, „holen wir uns Polen“ usw. so ist die Neurechte im fast schon klassischen Appeasement gefangen und damit sehr vergleichbar mit der heutigen Linken. Die NATO wird kritisch gesehen, bis zu ihrer Abschaffung. Überhaupt haben beide ein Ziel, möglichst wenig Verantwortung jenseits der Staatsgrenzen zu übernehmen. Das Verhalten der USA wird scharf verurteilt, wenn nicht gerade ein geistiger Verbündeter im Weißen Haus sitzt.

Größte Gemeinsamkeit finden sich bei Die Linke und AfD in ihrer Nähe zu Russland, was einerseits mit dem heimlichen oder gar nicht so heimlichen Wunsch verbunden ist, einen starken Führer zu haben. Andererseits ist Russland Antipode zu USA und EU, was für beide eine Herzensangelegenheit zu sein scheint. Auch, dass Russland als Gegenspieler der NATO ist, finden Vertreter beider gut. Schauen Sie sich eine Talkrunde mit Alexander Gauland und Sahra Wagenknecht zum Thema Russland an. Sie werden in den Argumenten kaum Unterschiede finden. Natürlich darf man nicht vergessen, dass beide Parteien im Osten überproportional stark sind. Viele Ostdeutsche haben, nicht zuletzt durch die Prägung in der DDR, ein anderes Verhältnis zur ehemaligen Sowjetunion, was manchem Westdeutschen fremd ist.

3. Rhetorik

Beide ähneln sich in ihrer Art der Formulierung im Populismus. Eigentlich ist der Begriff ja tot. Journalisten haben ihn ermordet, indem sie ihn, wo immer es um die AfD ging, verwendet haben und ihn auf immer und ewig ihm mir dem Label „rechts-“ verklebt haben. Dabei argumentieren sowohl Linke, als auch Rechte populistisch.

Ein wesentliches Merkmal beides ist dieses „Die da oben, wir da unten“. Beide schaffen eine Hierarchie zwischen Herrschenden und Volk. Beide machen „Politik, für den kleinen Mann“ und sind „die Stimme des Volkes (auch ein Kollektiv), für den, der sich vermeintlich nicht wehren kann. Der Politikwissenschaftler Cas Mudde sieht Populismus als Ideolgie, die zwischen „echtem Volk“ und „korrupter Elite“ unterscheidet. Bei den Linken sind es Kapitalisten, Großkonzerne, aber auch die herrschenden Parteien. Bei den Rechten sind es eben diese Altparteien (ein Begriff, den Leute wie Claudia Roth wie selbstverständlich verwendeten, bevor sie AfD aufkam. Heute kritisiert sie die Rechten genau dafür), politisch und kulturelle Eliten, „die Journalisten“ der „Systempresse“. Bei den 68zigern gab es eine ähnliche Formulierung: „Die imperialistische Schweinepresse“. Auch die Pauschalkritik gegen alles, was vom Springer Konzern kommt, reiht sich ein in eine populistische Argumentation.

Motor der Populisten ist das Bedienen von Abstiegsängsten, ob durch eine Überfremdung oder dem vermeintlichen Abbau des Sozialstaates. Es wird das Bild gezeichnet von unmündigen Modernisierungsverlierern, die sich nicht in der Lage, sich anzupassen (vgl Kümmererpartei im Osten)

4. Kollektivismus

Es ist kein Zufall, dass bei den sog. Montagdemos gegen Hartz IV von links vor 15 Jahren (teilweise waren auch dort bereits Rechte zu sehen) und PEGIDA von vor vier Jahren ein Slogan immer wieder zu hören war: „Wir sind das Volk“. Beide schaffen ein Kollektiv, das über die Bedürfnisse des einzelnen gestellt werden muss. Das sind „die Abgehängten“, „die Wendeverlierer“, „die Armen“, „die Deutschen“.

Natürlich ist nichts schwarz-weiß. Es gibt Linke und Rechte, auf die meine Beschreibung nicht, oder nur zum Teil passen. Größte Unterschiede finden sich in Teilen der Linken bei den Themen Grenz- und Einwanderungspolitik. Andere Parallelen sind jedoch deutlich geworden. Den Leitsatz von Milton Friedman, der ein klassisch liberaler Grundgedanke ist, dass es keine gesellschaftliche Freiheit ohne individueller Freiheit geben kann, können Leute von links wie von rechts vermutlich nicht unterschreiben. Dabei konterkariert die Negation dieser Kausalität die Existenz von Individualismus im Menschen selbst. Menschen streben nun mal nach ihrem Glück, nach Ihrer Selbstverwirklichung. Kollektivistische Ideologien unterstellen dem einzelnen, dass ein auserwähltes Konsortium von Menschen wisse, was für die Menschen am besten ist. Ich glaube aber, dass Wissen und Bedürfnisse dezentral sind und einer zentralen Einheit es unmöglich ist, diese ausfindig zu machen und adäquat zu befrieden. Das kann nur der einzelne, indem er handelt.

Kollektivisten entmündigen, Individualisten machen möglich. Und ich glaube, dass jeder Mensch möglich ist.

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Quellen:

Hayek – Der Weg zur Knechtschaft

Cas Mudde – Populism- A very short introduction

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kollektivismus

Georg Simmel – Individualismus in der modernen Zeit

Grayling – Freiheit, die wir meinen

Jack Nasher – Die Moral des Glückes

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„Antisemiten aller Länder, vereinigt euch!“ – Das Judenproblem der Stadt Wuppertal

Deutsche haben eine bemerkenswerte Eigenschaft: Sie feiern Jubiläen von Leuten, die den intellektuellen Nährboden für Leid und Krieg geliefert haben. Einzige Bedingung: Keine NSDAP! So feiert man Luther, so gibt man für Marx eine Party und so wird man in 2020 in Wuppertal Friedrich Engels bejubeln. Es muss doch seine teutonische Ordnung haben.

Nun dürfen zu einer Kommunismusfeier waschechte Kommunisten nicht fehlen. Hierzu ist Gabriele Fechner von der marxistisch-leninistische Partei Deutschland, kurz MLPD, geladen, eine Partei, die ein Problem mit Juden und Israel hat. Mein Freund Dominik Korthaus hat daher Kontakt zum Oberbürgermeister Andreas Mucke aufgenommen. Das fast stoisch-sachliche Schreiben und die dürftige Antwort lesen Sie hier.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

wie ich mitbekommen habe ist nun das vielfältige Programm zum Engels Jahr 2020 vorgestellt worden. 

Verwundert bin ich jedoch über die im offiziellen Programm beworbene Veranstaltung am 23.04.2020 um 19:00 Uhr in der Färberei in Oberbarmen. 

Eine Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Von der Utopie zur Wissenschaft – Friedrich Engels und der Sozialismus“ – sein Sie sich gewiss dass ich weniger Bedenken bzgl. des Titels als zur hierzu eingeladenen Referentin, Frau Gabriele Fechtner von der MLPD, habe. Präsentiert wird die Veranstaltung von der Willi-Dickhut-Stiftung e.V., einer Vorfeldorganisation der MLPD. 

Frau Fechtner ist Vorsitzende einer Partei, die keinen Hehl aus ihrer Sympathie und Unterstützung der in der EU als Terrororganisation eingestuften PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) macht. 

Von 1967 bis 1972 organisierte die PFLP Flugzeugentführungen und Geiselnahmen. Hiernach verübte sie vor allen Dingen Sprengstoffanschläge in zwischen Israel und Palästina umstrittenen Gebieten. 

Ferner strebt die PFLP mit allen Mitteln die Zerstörung des Staates Israel an. Der Staat, zu dem die Stadt Wuppertal über die Stadt Be‘er Sheva seit 1977 partnerschaftliche Beziehungen pflegt. 

Zur Bundestagswahl 2017 trat die MLPD ein gemeinsames Wahlbündnis mit der PFLP an, was jedoch von beiden dementiert wurde. In der hierzu seitens MLPD ausgegebenen Stellungnahme (Link: http://www.internationalistische-liste.de/koordinierungsgruppe-veroeffentlicht-klarstellung/) heißt es jedoch: 

„Sympathisanten der PFLP engagieren sich jedoch in unserem Bündnis und vertreten hier unter anderem und neben Anderen die Interessen der Palästinenser.”

Ob dies nun Sympathisanten oder Mitglieder der PFLP sind, sei dahingestellt. Die MLPD begrüßt grundsätzlich und explizit die politischen Einstellungen der PFLP: 

„Wir distanzieren uns keinesfalls von der PFLP und ihrem politischen Wirken. Die Mitwirkung von Sympathisanten der PFLP in unserem Bündnis hat ihre ideologische Berechtigung. Wir unterstützen den Freiheitskampf des palästinensischen Volkes gegen den Imperialismus, auch in Form des israelischen Staats. (…) Wir halten an unserer Forderung nach einer Streichung der PFLP von den durch die bürgerlichen Parteien und Regierungen politisch instrumentalisierten so genannten „Terrorlisten“ fest.”

Hiermit spricht die MLPD dem Staate Israel sein Existenzrecht ab! Das in der Stellungnahme der MLPD genannte Engagement gegen Antisemitismus ist somit auch nichts weiter als heiße Luft.  

Ich erinnere Sie daher nur allzu gerne an den Beschluss des Rates der Stadt Wuppertal, die Resolution gegen antisemitische Hetze und Gewalt vom 08.07.2019, in der es u.a. heißt: 

„Mit dem Staate Israel und seinem außer Frage stehenden Recht auf Existenz und Selbstverteidigung bekennen wir uns solidarisch..“ 

Was ist nun also von der hier genannten Solidarität mit dem Staate Israel zu halten, wenn Unterstützer und Sympathisanten der PFLP im offiziellen Programm der Stadt zum Engels Jahr 2020 auftauchen? 

In Ihrer eigenen Rede anlässlich der Verabschiedung der o.g. Resolution sagten Sie übrigens folgendes: 

„der Rat der Stadt Wuppertal bekennt sich in dieser Resolution dazu, Antisemitismus in allen seinen Formen zu verurteilen und zu bekämpfen.“

Nun, dann wäre es denke ich nun auch nicht zu viel verlangt, wenn Sie sich dafür einsetzen, dass die Willi-Dickhut-Stiftung e.V. und ihre Referentin, Frau Gabriele Fechtner, zu Veranstaltung am 23.04.2020 in der Färberei ausgeladen werden! 

Mit freundlichen Grüßen 

Dominik Korthaus

Sehr geehrte Frau König, Sehr geehrter Herr Nocke,

zunächst danke ich Ihnen für Ihre Antwort auf meine Mail vom 16.10.2019.

Dann scheint es also offenbar schon bei den entwickelten Grundsätzen kein Problem gewesen zu sein Stiftungen zu berücksichtigen, welche Parteien nahe stehen, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden und wiederum mit auf der Terrorliste der EU stehenden Organisationen wie der PFLP sympathisieren, diese gar unterstützen? Ich bin fassungslos.

Im Übrigen macht es die besagte Veranstaltung nicht besser, wenn weder im Programmhinweis noch sonst wo Hinweise auf undemokratische, menschenfeindliche, antisemitische, antizionistische und rassistische Inhalte zu finden sind, diese jedoch anderswo ungeniert in die Öffentlichkeit gebracht werden.

Und wenn die von Ihnen benannte Maxime zu Beginn der Planung des Programms zum Engelsjahr bereits ausgearbeitet worden wäre, hätte die Willi-Dickhut-Stiftung und ihre Referentin, die Vorsitzende der MLPD, überhaupt nicht erst eingeladen werden dürfen und das auch unabhängig von dem Thema, um dass es während der Veranstaltung geht.

Es reicht auch nicht einfach nur davon auszugehen, dass sich alle Veranstalter an die genannten Grundsätze halten. Es hätte sichergestellt werden müssen, dass solche Stiftungen und Referenten überhaupt nicht erst dazu eingeladen werden das Programm zum Engelsjahr zu „bereichern“.

Sie haben mir mit Ihrer Antwort somit nicht dienen können und ich fordere daher weiterhin die Stiftung und ihre Referentin aus dem Programm zum Engelsjahr zu nehmen.

Ferner würde ich mich noch auf eine Antwort des Oberbürgermeisters auf meine E-Mail freuen.

Vielen Dank und

mit freundlichen Grüßen

Dominik Korthaus

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Das große Säubern hat begonnen

Der Druck steigt. Ja.

Ohne Meinungsfreiheit können wir die Würde des Menschen, die sexuelle Selbstbestimmung und die ganzen restlichen Artikel des Grundgesetzes an den Hut stecken. Ohne freie Rede ist das alles einen feuchten Kerich wert. Jede Diktatur begann mit dem Beschneiden des offenen Wortes. Von rechts, von links, völlig egal. Am Anfang fiel die Meinungsfreiheit, am Ende rollten Köpfe. Ersteres ist heute morgen in Hamburg geschehen.

Bernd Lucke, einer der Gründer der AfD, war es unmöglich, seine erste Vorlesung an der Uni Hamburg zu halten. Der Professor für Konjunkturtheorie wurde von AStA Hamburg und Mitglieder der Antifa belagert und als „Nazischwein“ beschimpft. Ich möchte an der Stelle nicht betonen, dass er seit Jahren kein Mitglied der Partei mehr ist und diese seit dem scharf kritisiert. Das ist unerheblich. Einzig allein gilt: Ein Professor wurde in seiner persönlichen und wissenschaftlichen Freiheit beschnitten.

Kurz nach diesem Video musste Professor Lucke mit Hilfe der Polizei gehen. Was passiert wäre, wenn die Beamten nicht vor Ort gewesen wären, möchte ich mir lieber nicht ausmalen. Was hier geschah ist ein erneuter Tiefpunkt in einem von links geführten Meinungskampf, bei dem der lautere und zahlenmäßig überlegene gewinnt. Noch mal, weil es so absurd ist: Ein Professor für Ökonomie kann seine Vorlesung nicht ausführen, weil er eine nicht genehme Partei gegründet hat. Dieser erfolgreiche Versuch moralischer Säuberung in Form des Krakeelen eines Sittenmobs ist infam und gefährlich.

Der Meinungskorridor scheint an Hochschulen immer enger zu werden, bis er irgendwann zum Nadelöhr wird. Die Toleranz des anderen Wortes sinkt immer weiter und irgendwann ist man unter sich. Das ist einer Hochschule unwürdig und einer liberalen Gesellschaft zuwider. Es widert förmlich an. Der Marsch durch die Institutionen von links, begonnen 68 in Form des Kulturmarxismus, scheint sich ausbezahlt zu haben. Hier herrscht, wo das Herz schlägt. Und wer sich woanders verortet, muss leider gehen und darf sich „Nazischwein“, „geistiger Brandstifter“ und „rechter Hetzer“ nennen lassen. So selbstherrlich, so autoritär, dass es die letzten verbliebenen linken Anarchisten eigentlich schütteln müsste, kommt das grünbürgerliche Diktat daher und macht den Raum meinungsrein.

Wenn die Protagonisten schon vor einem Professor für Konjunkturtheorie Angst haben, dass sie Ihn verjagen müssen, wie sieht es dann mit anderen Menschen aus, deren Forschung Dinge zu Tage tragen, die linken Überzeugungen entgegen stehen? Ab nach Dachau? Aus sicherer Quelle weiß ich, dass die Anlage in einem hervorragenden Zustand ist. Oder reicht erst mal ein Berufsverbot, vielleicht kommen diese Dissidenten dann zur Vernunft. Es ist erschreckend, in welchem Zustand die Meinungsfreiheit in diesem Land ist. Es beschämt mich gerade zu, dass in dem Deutschland, das nach dem Ende der Rechtssozialisten in einem Teil des Landes eine linkssozialistische Diktatur errichtete, Chapeau an der Stelle, zwei Regime ohne freie Rede, die Meinungsfreiheit heute wieder leidet. Wieso höre ich so oft „wehret den Anfängen“, nie aber in diesem Kontext?

Wie es in ihnen denkt, den Linksautoritären, kann man bei Robin Mesarosch, SPD Mitglied und Mitarbeiter bei Heiko Maas betrachten. Der Außenminister selbst hat ein eher, sagen wir, stiefmütterliches Verhältnis zur Meinungsfreiheit, siehe NetzDG. Aber zu Herrn Mesarosch:

Lassen wir mal die inzwischen völlig übliche Verharmlosung vom Nationalsozialismus bei Seite: Mesarosch gibt zu, dass er keine rechtlichen Möglichkeiten hat, um Lucke zu verhindern. Also muss die Keule raus: Antifa, Brüllen, Gewalt. Das ist die Antwort auf seine gesellschaftliche Frage. Und die SPD muss sich wiederum die Frage stellen, inwieweit sie Feinde des Rechtsstaates in ihren Reihen haben möchte.

Wir leben in keiner Diktatur. Aber die Meinungsfreiheit wird auf eine harte Probe gestellt und droht, aufgeweicht zu werden. Das geschieht nur selten per Gesetz. Es sind Teile der Gesellschaft, die das tun. Menschen werden im Job angeschwärzt, weil sie dies oder jenes gesagt haben. Gastwirtschaften werden unter Druck gesetzt, weil sie AfD Mitglieder bedienen. Autoren werden an Lesungen gehindert und jetzt wird es Bernd Lucke versagt, seinen Studenten etwas über die Konjunktur zu erzählen, weil er einmal Mitglied einer Partei war. Das ist DDR nur rückwärts. Hier musste man Mitglied der SED sein, um an die guten Jobs zu kommen.

Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das zu sagen, was der andere nicht hören will. Daher ist der Fall Lucke so beschämend.

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Hybris ist ein Meister aus Deutschland – Der Wahn der Klimasozialisten

Nein, ich mache keine Witze mehr über Greta. Was musste ich mir anhören, als ich die Schwedin einmal „Krampe“ nannte, freilich kindgerecht entschärft, ließ ich doch das „Kack-“ vorne weg. How dare I, ja, ja. Sorry. Gegen den Heiland, bzw, die Heiland*in, bzw. die Heilandende sagt man nichts. Wenn doch, ist man alt, weiß, doof, Nazi und voller Hass. Der ewig weiße Mann.

Ja, ihre Lebensleisung ist, gemessen an dem Alter, aber eigentlich auch unabhängig davon, bemerkenswert. Sie ist so bekannt wie Justin Bieber mit 16, Miley Cyrus oder der Junge von der Meica Werbung, Sie erinnern sich, dessen Clip gefühlt ein Jahrhundert im Fernsehen lief. Während Biebs als eines der ersten Youtube Stars galt, die Montanas Hannah durch die gleich lautende Sitcom bekannt wurde und der Meica Junge, nun ja, auf eine Wurscht biss, steikte Greta. Naja, eigentlich kann sie gar nicht streiken, ist sie doch keine Arbeitende. Aber das sind Details. Sie ging nicht zur Schule. So.

Und dann taten das viele andere, vor allem in Deutschland und nannten sich Fridays for Future. Mit einer beachtlichen Ausdauer und einem enormen medialen Echo. Über die Bewegung wurde vieles gesagt und ich würde mich nur wiederholen. Und ja, sich an ihrem Asperger Autismus abzuarbeiten, ist schäbig und spricht nicht für die innere Hygiene derer, die das tun. Sie kritisieren, gegen ihr Auftreten polemisieren, wie unlängst Dieter Nuhr zeugt jedoch davon, dass sie ernst genommen wird. Denn wer es in das Programm eines Kabaretts schafft, muss etwas zu sagen haben. Deshalb kennt mich auch keine Sau.

Ein Punkt wurde, meiner bescheidenen Meinung nach, noch zu wenig behandelt. Und das ist der totalitär-sozialistische Ansatz. Das erste bedingt das zweite, oder anders, der Sozialismus kann gar nicht anders, als totalitär zu sein. Deswegen braucht er Mauern, Geheimpolizei, scharfe Behörden mit Beamten, die mit Herzen aus Holz ausgestattet sind und einem Knüppel. Und es benötigt ein Volk, das sich dem Devotismus fügt. Auch Greta trägt gerne Shirts mit sozialistischen Botschaften, was völlig okay ist. Aber dann sollte sie der Öffentlichkeit sagen, was ihre Forderungen zu Ende gedacht bedeuten: Ein Regime, das nur mit der Peitsche existieren kann und das Zuckerbrot selbst verspeist. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls bekommt das eine besondere Note. Und während Margot Honecker in Chile weint, baut die grüne FDJ weiter an ihrer Paralellwelt. Früher der Klassenfeind, heute der Klimafeind. Und der Zukunft zugewandt.

In Hannah Arendts „Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft“ finden sich beunruhigende Parallelen im Denken und Handeln der Fridays. Sie warnt davor und nimmt den Nationalsozialismus und den Stalinismus als Beispiel, dass die Entfremdung des einzelnen für die Zerstörung des politischen Raums verantwortlich ist. Dies führe zum Zerfall des Nationalstaates. Was sich jedoch beim Rechtssozialismus als ein ungewollter Effekt darstellte, ist bei den neulinken Teil des Programms: „No border no nation“ heißt die Parole, der sich die Futurekids anschließen.

Diese Entfremdung ist mit den Händen zu greifen. Grünbürgerliche, einst beim Marsch durch die Institutionen im Staatsdienst hängen geblieben, solidarisieren mit FFF. Der Rest steht – vielleicht ist der eine oder andere vom Leben weniger geküsst -vor Greta und Co. wie der Ochs vorm Berg. Die werden ihre Panik nicht spüren, weil sie dank einer völlig verfehlten Energiepolitik, die so gut wie kein CO2 einspart, dafür den weltweit höchsten Energiepreis evozierte, dank einer irren Einwanderungspolitik und einer Europolitik, die ihr Erspartes raubt, genug Anlass zur Sorge haben. Es stimmt, diese Art von Klimapolitik muss man sich leisten können.

Wenn der Klimasozialismus in seiner totalitären Art umgesetzt wird und er kann nur so umgesetzt werden, ist Pegida unser geringstes Problem. Dann gibt es den Kampf der Kulturen innerhalb unserer Kultur. Die Deutschen, so scheint es, mögen sich selbst so wenig, dass sie sich bekämpfen müssen. Wie bedauerlich. Und während eine ganze Horde wie indoktriniert bei jedem Greta Husten applaudieren, als wäre sie Jacko, der gerade aus dem Grab den Moonwalk performt, schaffen andere Länder mit C02 neutralen Kernkraftwerken Klimafakten. Darunter Länder wie Japan, USA, Südkorea und viele mehr. Doch wenn ich es wage, in einer Diskussion zart, wie ich bin, anzumerken, dass Kernkraft möglicherweise eine Lösung sein kann, kommt der heilige Zorn der Grünen Seelen. „Geht ja gar nicht“, sagen sie. Es ist schon paradox: Politiker werden nicht müde, zu betonen, dass „wir“ mit gutem Beispiel voran gehen sollen. Aber umgedreht, dass andere Länder eventuell auch mit guten Beispielen punkten könnten, darauf kommt anscheinend niemand. Kein Land, kein einziges Land, geht den Weg der Deutschen. Heißt das, dass wir besser sind? Moralisch höherwertiger? Deutsches Wesen und Welt genesen?

Hybris ist ein Meister aus Deutschland. Ja. Und Greta ist das Ventil. Oder der Verstärker. Das Brennglas, wie man so gern liest. Ich bin da eher beim Herrenankleider: „Gehts auch a Nummer kleiner?“ Mit Denkverboten und Heiligsprechungen kommen wir beim Thema Klima sicher nicht weiter. In Oskar Panizzas Liebeskonzil steht der wunderbare Satz: „Wenn der Wahnsinn epidemisch wird, nennt man ihn Vernunft“.

Und er muss es wissen, hat er sich doch weiland mit den Sakrosankten angelegt.

Freedom is not free, heißt es. Daher freue ich mich über eine Spende via Paypal: Julianm.plutz@icloud.com