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Julians Coronatagebuch Teil 3 – Neurologische Ausfälle nicht ausgeschlossen

„Die“ Wissenschaft, die spätestens seit der Klimadebatte als Singularium durch die Debatten wabert, ist sich einig: Stand jetzt, 23.3.2020, verursacht Corona keine neurologischen Schäden. Ich bin mir da ja nicht so sicher. Nicht nur einmal hörte ich vor Tagen, dass man jetzt endlich mal Zeit findet, zu (oder zur?) IKEA zu fahren und beim Obi war man ja auch lange nicht mehr. Wenn der Wahnsinn pandemisch wird, drehen die Leute komplett hohl. Warum nicht gleich in die Sauna und anschließend mit Dörte in den Swinger Club, wo Matze und Claudi schon warten? „Corona ist für alle da“, um einen Werbejingle etwas abzuwandeln. Wahre Blödheit erkennt man in der Krise.

Und noch ein zweiter Fall lässt mich zweifeln, ob das Virus nicht doch das Stammhirn angreift. Wo wir bei Volker Quaschning wären, seines Zeichen professoraler Kronzeuge der jugendlichen Freitagsprotestierer. Mindestens auf Twitter jedoch legt er ein ähnliches Niveau an den Tag, Stichwort Neurologie, wie eine an Creutzfeld-Jakob erkrankte Kuh. Das liest sich dann so:

quatsching

Nun ist nicht alles mit -krise am Ende gleich. Die Ölkrise aus den Siebzigern hat mit der akuten Sportkrise ungefähr so viel gemein, wie ein Veganer mit einer zünftigen Schlachtplatte. Aber das ist Herrn Quaschning nicht so wichtig. Ebenso die Tatsache, dass von Bogotá die Straßen eben auch wegen des Smogs umgestaltet hat. Gewissermaßen eine Melange aus beidem und nicht nur alleine wegen Corona handelte der Bürgermeister so. Aber geschenkt, das passt nicht in die Agenda des Aktivistenprofs.

Ohnehin habe ich den Eindruck, dass den Klimabewegten der Virus alleine deswegen nicht passt, weil es ihr Thema fast vollständig verdrängt hat. Andererseits feiern argumentationsresistente Leute, aka „Klimawandel, also i hab noch kan gsehn“, dass nicht mehr über eben Klimawandel gesprochen wird. Beide sind auf ihre Art Zyniker. Mal ehrlich: Meine Leib- und Nierenthemen spielen momentan ebenfalls keine Rolle, einfach, weil es momentan ein einziges Thema gibt, das so akut ist, dass es keine anderen Themen in den Vordergrund schaffen. Das ändert sich. Wir ändern uns. Wir werden lernen, mit der Pandemie umzugehen. Dann wandelt sich auch der Diskurs.

Dabei gäbe es auch andere Themen. „Der Flügel“ der AfD, wobei niemand genau weiß, woher dieser leicht debile Name „Flügel“ kommt, wird innerparteilich verboten. Sagt Oberflügelmann Höcke. Noch mal von vorne: Der Flügelmann Höcke sagt, der Flügel wird aufgelöst, er selbst bleibt aber in der AfD. Wiederholen wir das ruhig ein drittes mal: Björn Höcke, Oberflügel, verbietet den Flügel, ist aber noch in der AfD. Er verbietet sich quasi selbst, bleibt aber irgendwie doch AfD. Und das geht! Wenn man mal davon absieht, dass dieser Move so durchschaubar ist, wie die neuen Plexiglasscheiben bei Aldi an der Kasse, ist das doch ein ziemliches Logik-Desaster.

Waren Sie heute auch so überrascht, wie leer die deutschen Großstädte sind? Ein Freund berichtet von gähnender Leere in Hannover, ein Bekannter das selbe in München. Und ich, hier in Nürnberg muss sagen, ja. Die Leute halten sich an die Regeln, die offensichtlich nötig waren. Und da die Bau- und Möbelmärkte nun auch geschlossen haben, um den letzten Hirni zu erklären, was Sache ist, muss man auch nicht mehr nach draußen. Ist ja auch zu kalt.

Da ich am Wochenende endgültig zum Universalexperten mutiert bin, indem ich in den zwei Tagen mehr Dokus geschaut habe, als in den letzten 20 Jahren (gefühlt), möchte ich Ihnen zwei Filme ans Herz legen. Die erste ist Die Akte Otto Warmbier. Was wie der Name eines Charakters vom Sams klingt, ist in Wahrheit die tragische Geschichte eines US- Bürgers, der in Nordkorea in Gefangenschaft war und an den Folgen dieser verstarb. Gut gemacht, wenn man mal den üblichen, wenn auch in dem Fall seichten und latenten öffentlich- rechtlichen Antiamerikanismus abzieht.

Die zweite Doku heißt  Homöopathie – Sanfte Medizin oder Hokuspokus? Der Name ist Programm und ausgewogen nähern sich die Macher dem Thema. Es werden also auch reichlich Beführworter Hahnemanns Ansatzes genannt. Das ist in sofern nicht nur fair, sondern auch hilfreich, da sich die Globulisten damit selbst entlarven. Denn über Erfahrungsevidenz („Ich hab damit gute Erfahrung gemacht“. – „Ich kenn‘ jemanden, der geheilt wurde“, „Wer heilt, hat recht“) hinaus finden sich keine Argumente für „die sanfte Medizin.“ Man kommt ohnehin sehr schnell an die Grenzen der Argumente, einfach, weil über zwei verschiedene Dinge gesprochen wird. Hier die evidenzbasierte Medizin, dort der Heilungsglaube. Frei nach dem Motto von Gilbert Chesterton.“Seit die Menschen nicht mehr an Gott glauben, glauben Sie an jeden Unsinn“.

 

 

 

 

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