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Julians Coronatagebuch – Folge 12 – Zwischen Merz und Mises

Ok, ok, ok. Vielleicht habe ich nicht den super hippen Netflix Geschmack an Serien, „Walking Dead“ und wie sie alle heißen. Ich bin auch nicht beim supergeilen neuen „Picard“ dabei. „Supernatural“ ist für mich ein Album von Santana, ein ziemlich cooles im übrigen. Und auch wenn Netflix and Chill das „Lust auf DVD schauen?“ von heute sein soll, so ist die Neuauflage von „das Boot“ ganz anders, aber dennoch ähnlich langweilig. Geschnacksl wird sich da auch nie anbahnen, bin ich doch beim Akt der körperlichen Spannung ob der mentalen ijjiiiiii aufgrund der medialen Berieselung längst eingeschlafen.

Und so entdeckte ich auf der Höhe der Müdigkeit „Merz gegen Merz“. Subba! Ne echt, man merkt, dass die Schreiber von „Stromberg“ nicht nur Hauptcharakter Christoph Maria Herbst mitgebracht haben, sondern vor allem schnittige, launige Dialoge. Zum totlachen. Wer da bei den 20 Minuten Episoden nicht wenigstens einmal schmunzelt, der hat keinen Humor. Die ZDF Mediathek schafft es hierbei, den Konsumenten vollends zu verwirren. So sind die Episoden von Staffel 1 und 2 teilweise durcheinander und man muss höllisch aufpassen, dass man die Chronologie einhält. Trotzdem für die öffentlich-rechtliche zu-Tode- finanzierte Schoße ein echtes Hochlicht, äh Highlight, eine, wenn auch etwas versteckte Perle. Ein Epos in Sachen Lustigkeit und Leichtigkeit, eine Ode an den gewitzten Streit, eine Lobpreisung des Dialogs, ein….ja, ok, vielleicht bin i etwas drüber.

Ansonsten hoffe ich, dass Sie Ostern gut vollbracht habt. Ich hab‘ ja nix gemacht. Also gar nix. Außer Die Drei Fragezeichen, True Crime Podcasts, ich kenne nun alle, und Serien.  Nix mit Politik, Corona, kein Virologe Drosten, der mir immer mehr auf den Geist geht in seiner „hach, was bin ich eloquent“- Art. Der Professor ist im akademischen Dorado, indem er Mitinitiator des größten live Experiments der Menschheitsgeschichte ist. Die Weltbevölkerung als Universalprobanden. Es geht wohl nicht anders, dennoch erscheint mir die natürliche Verquickung von Politik und Wissenschaft, empirische Erkenntnis als logische Konsequenz für politisches Handeln als nicht hinreichend. Denn es gibt neben Ursache und Wirkung und deren evidenzbasierte Schlüsse auch andere Gründe für die Regierung, Entscheidungen zu treffen. Ob gesellschaftlicher Zusammenhalt, Schutz des Landes oder der Grenzen, Bewahrung der individuellen Freiheit, der Verfassung und der Dinge mehr. Dinge, die nicht messbar sind. Mit gutem Recht leben wir in keiner Expertokratie.

Schon der Ludwig von Mises bemerkte, dass wissenschaftliche Methodik für Ökonomik und Gesellschaft zwar notwendig, jedoch nicht immer ausreichend sei, um diese zu erklären. Und so entwickelt der Lehrer vom Hayek die „Praxeologie“, die Lehre vom Handeln des Menschen. Doch dazu vielleicht einmal mehr in einem anderen Format, hehe.

Heute ist Dienstag. Dienstag heißt, eine neue Folge der erfolgreichsten deutschsprachigen Serie zur Zeit: „In aller Freundschaft.“ Auch nicht schlecht. Vielleicht erleben wir ja zum Ende des Monats Auflockerungen in Sachen Notstandsgesetze. Wie bereitwillig die Deutschen denn die größte Freiheitsberaubung in der jungen Geschichte hinnehmen, ist einerseits positiv, denn offenkundig halten Wissenschaftler diese für ein probate Mittel, dem Virus Herr zu werden. Das ganze hatg aber auch ein gehöriges Geschmäckle. Das Land, das seine Daten anscheinend mehr schützen mag, als seine Bewegungsfreiheit, gefällt sich im Devotismus vor den starken Herrschern. In Bayern in persona von Domina Markus Söder. Und wenn man den Umfragen glaubt, gibt es sogar eine propere Zahl an Menschen, denen es es noch gar nicht hart genug zugeht. I weiß ja net, aber mich befremdet das, je länger das so alles anhält.

Wir werden sehen, wie die Entscheidung aussieht, wie es weiter geht nach Hitlers Geburtstag. Ändern können wir ja nichts. Vielleicht ist diese Ohnmacht der Grund für mein Unbehagen.

 

 

 

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