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„Panorama“ und der Kampf gegen die Bundeswehr

Von Julian Marius Plutz

Gutes Personal zu finden ist schwer. Gerade suchen wir, ich arbeite für einen Personaldienstleister, Elektroniker. Die Krise hat „dank“ Kurzarbeitergeld noch nicht durchgeschlagen. Das dürfte sich spätestens Anfang des neuen Jahres ändern. Die Rezession wird den Arbeitsmarkt so richtig umgraben. Dann stehen zwar Facharbeiter zur Verfügung, jedoch werden die dazugehörige Stellen fehlen.

Auch andere Branchen haben es nicht leicht, was das Recruiting betrifft. So muss die Bundeswehr um jeden Mann, pardon, jede Frau und jeden Mann ringen. „Von nix kommt nix“, dachte sich wohl auch der Oberstleutnant Marcel B und bespielte die sozialen Medien, in der Hoffnung, das gebeutelte Image des Heeres aufwerten zu können. Der auf einen Buchstaben reduzierte Nachname, sie ahnen es, verrät nichts Gutes. Denn gut war die Performance der Damen vom NDR wirklich nicht. Es handelt sich eher um ein menschliches und journalistisches Desaster, was das ARD Tendenzmagazin Panorama anrichtete und viele recherchemüden Medien nachplapperten.

Kostenloser Widerstand

Lesen Sie das verlinkte Schmuckstück zweier sehr engagierten Angestellten des Öffentlich-rechtlichen Funk. Es lohnt sich. Ein bedeutungsschwangerer Fakt jagt die nächste erschütternde Enthüllung. Katrin Kampling und Caroline Walter geben sich wirklich Mühe, dem Leben von Marcel B zu schaden, was geklappt haben dürfte. Anklagepunkt: Er wagte es, auf Instagram Likes zu setzen und unliebsamen Nutzern zu folgen. Das sind jedoch nicht irgendwelche User, es handelt sich da um Rechte, die neuen Untermenschen. Ja. Es ist nämlich so, dass es inzwischen genügt, jemanden zu kennen, der rechts ist, um selbst rechts zu sein. Passen Sie also auf und bleiben Sie sauber! Wenn man beim Klang Richard Wagners „Meistersinger“ im Herrenzimmer sitzend Akif Pirinçci Felidae liest, steht man schon auf der schwarzen Liste der Ewigguten. Nie war Widerstand so kostenlos, wie in Tagen der intellektuellen Schlichtheit.

Der Marcel B hat folgt seit Jahren einem „Sympathisanten der Identitären Bewegung“. Ok. Muss er nicht machen, kann er ändern. Meinetwegen. Soweit, so harmlos. Ich würde ja, zumindest bei Twitter, komplett durchfallen, was den sakrosankten Standard der Redaktion von „Panorama“ angeht. Ich weiß nicht in Gänze, wer mir folgt und wem ich folge und es ist mir auch wirklich und wahrhaft sehr egal. Ich wurde übrigens, die Personaler scheint es oft zu treffen, einmal bei meinem Chef angeschwärzt, was ich den für rechte Sachen auf Neomarius schriebe. Klar, kein Vergleich zum Oberstleutnant, musste ich zum Glück keine Konsequenzen erleiden. Es zeigt jedoch, wie schnell der Deutsche hässlich und zum größten Denunzianten vor dem Herrn wird, wenn es darum geht, den Goldstandard des moralisch Korrekten einzuhalten.

Ich möchte betonen, dass ich kein Freund der Identitären bin. Eine Bewegung, deren intellektuelles Fundament dasselbe ist, wie das von Ausschwitz, vergleichen Sie Carl Schmitt, kann ich nur vehement ablehnen. Ich sage das nicht, um mich reinzuwaschen, bin ich doch schon längst bei den Linksbesaiteten rechtskontaminiert. Doch ich finde, man muss weder die IB gut finden, noch die Bundeswehr, um diesen Aktivismus im Gewandt des Journalismus von „Panorama“ abzulehnen. Was die Widerlegung dieser kruden Bewegung angeht, hat Gunnar Kaiser bereits alles Notwendige gesagt.

Von Journalisten zu Propagandisten

Das ARD Magazin macht aus ein paar Likes des Social Media Chefs „Bundeswehr: Social Media Leiter sympathisiert mit Rechtsradikalen“. Wow. Demnach müsste ich ein Nazi sein. Aber auch mit den Grünen sympathisieren, weil ich etwas von Cem Özdemir gut fand, oder mit der Taz, weil da ein spannender Artikel stand sowie mit der Jüdischen Rundschau, der Main Post, der Apotheken-Umschau und der Brigitte Woman. Die Denkfäule beginnt bei Frau Kampling und Frau Walter pathologisch zu werden, was nur insoweit zu erklären ist, dass sie ihre journalistische Qualifikation beim einem Umschulungskurs des Bfz erworben haben.

Doch die ARD wäre nicht die ARD, wenn sie nicht graben würden, wie trunkene Mallorca Touristen an trunkene Mallorca Touristinnen. Und, oh Wunder, Marcel Bohnert, sein Name wird inzwischen ausgeschrieben, hat noch mehr Schindluder getrieben. Frau Kampling und Frau Walter, immer noch von ihrer eigenen Relevanz übermannt und inzwischen von „bedeutungsschwanger“ zu „Bedeutungsmutter“ mutiert, legen nach. Und wie. Die Enthüllung kennt keine Grenzen, so hat der inzwischen vom Social Media Team suspendierter Oberstleutnant nun auch einen Vortrag gehalten. Vom Inhalt ist leider nichts bekannt, was insofern keine Rolle spielt, da der Ort der Rede schon skandalös genug erscheint: 2015 bei einer weißen Burschenschaft. Ach herrje.

Wie viel Ahnung die Bfz -Journalistinnen von Studentenverbindungen haben, wird schnell klar, wenn man ihr zweites Glanzwerk in zwei Tagen liest. So setzen sie das „weiß“ bei „weiße Burschenschaft“ in Anführungszeichen, als ginge es um Hautfarbe, oder gar Rassismus, was diese Markierung wohl dem Leser nahebringen soll. Faktisch bedeutet „weiß“ in diesem Kontext im Gegensatz zu den „roten“ Burschenschaften ein konservatives Bewusstsein und ein stärkeres Bekenntnis zum kooperativen Zusammenleben, lesen Sie hier. Aber das ist den Ladys egal. Es geht um die politische Agenda der Journalisten Walter und Kampling. Die Bundeswehr sei nach ihren tendenziösen Texten ein zutiefst rechtsversiffter Sauhaufen und ihr Ex Social Media war Chef ein Teil davon. Nie werden sie explizit schreiben, dafür sind sie zu erfahrene Aktivisten die den Beruf des Journalisten nachahmen. Die Propagandisten der guten Sache überlassen nichts dem Zufall.

„Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“

In einer Zeit, in der nicht mehr nur wichtig ist, was man sagt, sondern vor allem wo man etwas sagt, ist man schnell auf den schwarzen Listen der Social Justice Warriors. Da steht ein Hamed Abdel-Samad auf alle Zeiten, weil er einst einen, übrigens sehr guten, Vortrag vor AfD Funktionären hielt. Bei den Rechten zu sitzen, heißt heute bei all der Denkfäule, ein Nazi zu sein. Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Ich bin zweimal in meinem Leben mit Hartmut Wostupatsch Essen gegangen. Lang ist’s her. Und wissen Sie was, damals war ich sogar noch links eingestellt. Für die Reschke Jünger Walter und Kampling wäre ich bereits vogelfrei, moralisch entschlafen und seelisch verstorben. Schade. Erst die Gespräche danach, „wie konntest du nur mit einem Neonazi essen gehen?“, haben mich wissen lassen, dass die Gesellschaft mehr von mir erwartete. Oder weniger.

Die Journalisten-Aktivisten von „Panorama“ gehen ganz nach dem Krisentrend: Sie sind im intellektuellen Shutdown, mindestens jedoch in der Kurzarbeit, was das Denken angeht. Für ihre Bubble und darüber hinaus haben sie Stoff geliefert. Marco Bohnert likte falsch und sprach vor den falschen Leuten. Damit ist das Urteil klar: Er ist ein Rechter. Das genügt, seine Karriere vorläufig zu beenden. Man spielt eben nicht mit den Schmuddelkindern.

Die Karriere der beiden NDR Damen dürfte die Geschichte eher Auftrieb geben.

Eine Antwort auf „„Panorama“ und der Kampf gegen die Bundeswehr“

Guten Abend Herr Plotz,
Ich habe über achgut auf Ihren Blog gefunden und bin nach dem Lesen von jetzt bald 10 Artikeln begeistert über die Menge an gedanklicher Übereinstimmung und die verbale Leichtigkeit Ihrer tiefsinnigen Analysen. Großartig.
Viel Kraft Ihnen weiter gegen den medialen Mainstream anzuschreiben.
Herzliche Grüße aus Dresden
Christian Chemnitzer

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