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Dossier Frauenquote Teil 2 – Die Quote ist frauenfeindlich

von Maxi Sondermann. Ist es also wieder soweit. Ich dachte immer, wir hätten die Zeiten, in denen die Menschen nach ihrem Aussehen, Herkunft, Geschlecht, Religion, etc. beurteilt, kategorisiert und eingestuft wurden, endlich hinter uns gelassen. Haben wir aber nicht. Jetzt debattiert man nämlich über eine Frauenquote. Ziel dieser Quote soll es sein, dass jede zweite Position in Wirtschaft und Politik zwangsweise mit Frauen besetzt werden muss.

Von Maxi Sondermann.

Ist es also wieder soweit. Ich dachte immer, wir hätten die Zeiten, in denen die Menschen nach ihrem Aussehen, Herkunft, Geschlecht, Religion, etc. beurteilt, kategorisiert und eingestuft wurden, endlich hinter uns gelassen. Haben wir aber nicht. Jetzt debattiert man nämlich über eine Frauenquote. Ziel dieser Quote soll es sein, dass jede zweite Position in Wirtschaft und Politik zwangsweise mit Frauen besetzt werden muss. Die Idee dahinter ist natürlich super. Frauen sind nach wie vor unterrepräsentiert in unserer Gesellschaft und es ist absolut begrüßenswert wenn auch vermehrt Frauen in Politik und Wirtschaft vertreten wären.

Zwecklose Symbolpolitik

Leider hat die Quote genau drei Probleme: Sie widerspricht erstens unserer pluralistischen Gesellschaftsvorstellung, in der jeder – zumindest theoretisch – gleichberechtigt ist. Zweitens ist sie eine reine Symptombehandlung, die dementsprechend nicht das eigentliche Problem löst. Un schließlich drittens: Sie ist sie frauenfeindlich. Ja, Sie haben richtig gelesen. Frauenfeindlich. Denn die Frauenquote reduziert den Menschen auf das Geschlecht. Unternehmen müssten bei der Einstellung von neuem Personal neben der Kompetenz und den Fähigkeiten auch noch darauf achten, ob die zukünftigen Arbeitnehmer das „richtige“ Geschlecht besitzen.

Es kann also womöglich der Fall eintreten, dass bei der Einstellung von neuem Personals wesentlich kompetentere männliche Bewerber abgelehnt, und stattdessen die etwas weniger kompetente weibliche Bewerberin eingestellt wird, weil der Gesetzgeber dies mit der Frauenquote vorschreibt. Wie Sie merken, wird der Mensch wird wieder auf sein Äußeres wie etwa das Geschlecht reduziert und das darf nicht sein! Außerdem lässt eine Frauenquote außer Acht, dass es in unserer Gesellschaft nicht nur zwei Geschlechter gibt, sondern auch Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen. Auch wenn sie nicht mal ein Prozent unserer Gesellschaft ausmachen, so gibt es sie dennoch, und sie werden bei dieser ganzen Diskussion außer Acht gelassen. Bei einer Frauenquote wären also 50% aller Arbeitsplätze mit Frauen besetzt und die restlichen 50% müssten sich die übrigen Geschlechter unter sich aufteilen.

Emanzipation mit dem Holzhammer

Wie bereits erwähnt ist die Frauenquote eine reine Symptombehandlung. Sie löst nämlich nicht das eigentliche Problem, nämlich die fehlende Gleichberechtigung. Zwar wären Frauen mit einer Quote nicht mehr unterrepräsentiert, allerdings könnten sie immer noch als nicht gleichberechtigt und minderwertig von bestimmten Personen betrachtet werden. Zudem bestimmt Quantität nicht zwangsläufig die Qualität. Und wenn wir von einer Quote für Frauen sprechen, so könnte man auch fragen wo denn bitteschön die Quote für Ausländer bleibt, oder die Quote für junge Menschen, oder die Quote für Behinderte? Man merkt also schon recht deutlich, dass eine Frauenquote uns lediglich zurück in eine Gesellschaft katapultiert, in der man auf Äußerlichkeiten reduziert wird und in keinster Weise das zugrundliegende Problem löst, nämlich die fehlende Gleichberechtigung.

Immer mehr Frauen strömen in führende Positionen von DAX-Unternehmen, aber auch in unteren Managementposten. Uns auch wenn die Veränderung nur langsam vonstattengeht, sie tut es, denn die Gesellschaft akzeptiert zunehmend mehr Frauen in Berufen, die vor Jahrzenten noch als untypisch für Damen galten. Wir dürfen und müssen daher nicht mit Gewalt die vermehrte Repräsentation der Frau durchsetzen. Es ist meines Erachtens besser, wenn es die Gesellschaft von sich aus tut, als wenn der Gesetzgeber dies mit der Holzhammermethode versucht zu erreichen. Ziel unserer Gesellschaft und der Politik sollte es also weiterhin sein, eine Emanzipation und Gleichberechtigung aller Geschlechter ohne eine Frauenquote zu erreichen, damit jeder unabhängig von seinem Geschlecht (und einer Quote) seine Lebensträume verwirklichen kann.

Maxi Sondermann ist 17 und Schüler. Er interessiert sich für Politik, Reisen, Flugzeuge und offenkundig auch für künstliche Intelligenz

Lesen Sie den Teil I unseres Dossiers zum Thema Frauenquote.

Anmerkung des Betreibers: Ein Dossier ist eine Sammlung verschiedener Schriften zu einem Thema. In diesem soll es um die Gleichstellung – respektive um die Frauenquote gehen. Der Anspruch hierbei ist weniger eine Ausgewogenheit herzustellen, das ist uns als kleines Meinungsmedium gar nicht möglich. Viel mehr zielt das Dossier auf alternative Sichtweisen teilweise jüngerer Autoren ab, die jenseits des hiesigen Zeitgeistes ihre Meinungen bilden.

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