Von Julian Marius Plutz.
Steffen Seibert hat es in der Pandemie schwer. Nicht, weil die Fragen der Journaille in der Bundespressekonferenz so hart geworden wären. Nein, alles Kritik perlt an dem ehemaligen „Heute“- Moderator, jetzt Merkels Pressesprecher, ab, als sei er eine Teflonpfanne von WMF. Die schiere Arroganz gegenüber der ehemaligen Kollegen des Herrn Seiberts lässt kaum vermuten, dass er einst mal einer von ihnen war.
Nein, Seibert hat es schwer, weil er Konkurrenz bekommen hat in seiner Kernkompetenz: Agitation und Propaganda. Ein Christian stieg empor und macht ihm seinen Status als Chefverkünder von Muttis Politik streitig. Prof. Dr. Christian Heiner Maria Drosten. Ganz kostenlos, womöglich zumindest, verteidigt er die Beschaffungspolitik der Bundesregierung in Sachen Corona-Impfstoff.
Der Berliner Morgenpost stand der neue Pressesprecher Rede und Antwort, warum die EU im Besonderen und Deutschland im speziellen Stand 3.1.2020 so wenig Impfstoff eingekauft hat. „Das ist eine Frage, die ich so gar nicht beantworten kann und auch nicht will.“ so Herr Drosten. Okay, das klingt ehrlich. Zumindest wenn das Interview an der Stelle beendet gewesen wäre. War es jedoch leider nicht. Denn der Virologe fabulierte weiter: „Man musste den Impfstoff mit Monaten Vorlauf bestellen – und wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht, ob der betreffende Impfstoff auch funktionieren würde. Es ist jetzt praktisch unmöglich, das im Nachhinein zu bewerten“.
Nun ist es so, dass andere Länder wie Israel, Großbritannien, aber auch die USA die Herausforderung mit dem Vakzine besser gelöst haben, als Deutschland. Die Neurologin Frauke Zipp beschreibt das wie folgt: „Ich halte die derzeitige Situation für grobes Versagen der Verantwortlichen.“ So habe es im Juli mehr Angebote gegeben für mehr Impfstoff vom deutschen Unternehmen BioNTech. Dessen Gründer Ugur Sahin zeigte sich ebenfalls erstaunt. Der Prozess in Europa sei nicht so schnell und geradlinig abgelaufen wie anderen Ländern, so der Forscher. Und weiter: „Offenbar herrschte der Eindruck: Wir kriegen genug, es wird alles nicht so schlimm, und wir haben das unter Kontrolle (…) Mich hat das gewundert.“
Und Regierungssprecher Drosten? „Es ist praktisch unmöglich, das (die Impfstoffbeschaffung) im Nachhinein zu bewerten“. Okay, aber warum kommen Herr Sahin und Frau Zipp zu gänzlich anderen Ergebnissen? Vielleicht, weil sie nicht so nah an der Regierung sind? Sie stehen für die uneingeschränkte Solidarität für Merkel, Spahn, Söder und Co. nicht zur Verfügung. Drosten hat sich anders entschieden. Wieder einmal überschreitet der Virologe die Grenze von deskriptiv zu normativ. Er redet lange nicht mehr als Wissenschaftler. Er ist zum Politiker geworden. Er ist längst Teil des Regimes.
Das ist Steffen Seibert freilich auch. Er bekommt für seine Agitation Geld und auf dem Schild seines Büros steht: „Regierungssprecher der deutschen Bundesregierung“. Bei Drosten hingegen ist zu lesen: „Insitutsdirektor des Instituts für Virologie der Charité“. Einen Titel, den er längst überwunden hat. Er ist zu größeren Würden berufen. „Drosten der Mann, der die Krise steuert, der uns durch die Krise navigiert.“, schrieb der Stern. So wohlwollend die Gruner + Jahr Gazette es gemeint hat, so erschreckend und wahr sind diese Zeilen. Ob er will, oder nicht, er hat die Macht, die deutsche Politik in Sachen Corona entscheidend zu beeinflussen.
Eine Macht, von der Steffen Seibert nur träumen kann.
2 Antworten auf „Prof. Dr. Propaganda Drosten“
Warum könnte dieses flache vor sich hinzerstreuen von jedem AfDtrottel, C-leugner, Querdenker (bitte aussuchen) ausgekackt worden sein?
Wörter so leer wie Kirchen. Haben Sie nicht auch nen Beruf? Gehen Sie dem doch nach.
Danke
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die grösste Betrugsratte: Christian Drosten. Hier gut erklärt, auch rund um die Biowaffen Forschung, wo er Insider war
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