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Hetzjagden in Europa

Von Julian Marius Plutz.

Erinnern Sie sich noch an die Jagszenen in Chemnitz? Das weltbekannte Qualitätsmedium „Antifa Zeckenbiss“ informierte Deutschland, dass Ausländer am Rande einer Demo durch die Straßen gehetzt wurden. Und ja: Die Bilder sind alles andere als ansehnlich. Man sieht zwei oder drei Männer, die einem anderen Menschen hinterherrennt. „Antifa Zeckenbiss“ beschrieb ihr Video so: „#c2608 #Sachsen. Menschenjagd in #Chemnitz Nazi-Hools sind heute zu allem fähig #FckNZS.“Diese Zeilen empfanden Angela Merkel, respektive ihr Adlatus Steffen Seibert als so charmant, dass sie diese nicht nur übernahmen, sondern auch noch ins Plural setzten. Plötzlich handelte es sich um „Hetzjagden.“ Traumschön.

Geboren war die Legende, die letzten Endes zur Entlassung des damaligen Verfassungsschutzpräsidenten führte. Und das, obwohl die tendenziell unverdächtige Lokalpresse, die im Gegensatz zu Merkel und Seibert vor Ort waren, Hans-Georg Maaßens Aussage unterstützte. Manchmal ist die Wahrheit einfach nicht gut genug und wer sie ausspricht, die unangenehme Wahrheit, der wird zum Problemfall. Wie Bruno der Bär zum Problembär wurde. Der musste dann auch weg.

Über Wochen debattierte man über dieses eine Video und diese eine Demonstration. Betroffenheitstrunkende Politikerdarsteller und bedeutungsschwangere Journalistenspieler übertrafen sich mit moralin-gedopten Worthülsen. Hätte man es nicht besser gewusst, würde man meinen, die Machtergreifung der Nazis stehe bevor. Und die Speerspitze der investigativen Medien „Antifa Zeckenbiss“ – wer kennt sie nicht – war mitten im Geschehen.

Helge Lindh und Paul Pogba drehen hohl

Seit Tag 1, an dem sich Israel gegen Angriffe von Terroristen wehrte, gehen Menschen weltweit auf die Straße und demonstrieren gegen das Selbstverteidigungsrecht eines Landes. Auch hierzu gibt es ein Video, das allerdings nicht, wie das von „Antifa Zeckenbiss“, in zahllosen Medien, bis hin zur Tagesschau, vorkam. Es löst auch keine Empörung bei Angela Merkel aus oder regt eine ehrliche und echte Debatte über Antisemitismus an. Es regt sich rein gar nix, außer, dass Helge Lindh ein Strohmann Argument baut, dass es nur so knistert: „Antisemitismus ist also ein importiertes Problem? In einem Land, zu dessen Staatsräson das Gedenken an die Shoa gehört? Mit einem ehem. Verfassungschef, der antisemitischen. Verschwörungsmythen verbreitet? Mit Coronaleugnern, die sich auf Demos mit Judenstern zur Schau stellen? Achso.“

Davon abgesehen, dass Lindh die dreiste Lüge von Luisa Neubauer fortsetzt, Maaßen sei antisemitisch und noch mehr davon abgesehen, dass mir schleierhaft ist, was Coronademos damit zu tun haben: Antisemitismus ist kein reines importiertes Problem. Das hat aber auch niemand behauptet. Jedoch verstärkt der Importierte den bereits bestehenden Judenhass. Das ist überhaupt kein Geheimnis und leuchtet auch jeden ein, der das Thema ohne politisch korrekter Scheuklappen betrachtet. Doch diese Denkleistung mag den geistigen Kleinsparer aus Wuppertal zu überfordern. Lieber versucht Lindh mit fadenscheinigen Klagen seine Kritiker einzuschüchtern.

An den Reaktionen auf den Konflikt zeigt sich die klare, israelfeindliche Haltung. So solidarisierte sich unter anderem Manchester United Spieler Paul Pogba mit den Angriffen auf israelische Zivilisten. Anders kann ich diese Aktion nicht deuten. Es ist offensichtlich kein Problem, für die Ziele der Hamas zu stehen. Man bekommt es jedoch mit Problemen zu tun, wenn man für den Judenstaat Partei ergreift, wie in dem besagten Video:

Eine Person schwenkt am Rande einer solchen Anti-Israel Veranstaltung eine eine Israelfahne. Als die Demonstranten dies bemerkten, rannten in wenigen Sekunden einige Teilnehmer auf die Person zu und verfolgten sie durch die Gassen von Basel. Eine einzige Fahne mit einem Davidstern schien den Demonstranten so zu provoziert, dass sie aggressiv wurden und dieser mutigen Person hinterherhetzten.

Die Debatte ist kaputt

Tag ein Tag aus eskalieren solche Demonstrationen. Manche Teilnehmer scheinen ihren letzten Rest Anstand und Pietät abgelegt zu haben. Sie grölen: „Jude, Jude, feiges Schwein – komm heraus und kämpf allein.“ Sie verbrennen Israelflaggen. Sie beschimpfen Journalisten als „Scheiß Jude“. Die Stimmung ist aggressiv und der Täter ist klar definiert: Der Jud‘ ist schuld. Wer auch sonst? Ich kann Ihnen kaum beschreiben, wie wütend und traurig mich das macht. Ich bin mir sicher, dass der einzige Grund, warum diese Menschen mit ihrer Menschenfeindlichkeit auf die Straße gehen ist, weil Hitler seinen Job nicht zu Ende brachte. Ich meine das völlig ernst. Offensichtlich haben zu viele Juden den Holocaust überlebt. Das scheint den Hamas-Freunden aus Europa ein Dorn im Auge zu sein.

Deutsche Medien und Deutsche Politik sind kaputt. Berlins Innensenator nennt die Demonstranten „erlebnisorientiert„. Nach der Argumentation wäre der Holocaust eine Art Volksfest gewesen. Sein Genosse und Bundesvorsitzender Norbert-Walther Borjans fordert aufgrund U-Bootlieferungen an Israel ein Mitspracherecht um „Verhandlungen zu führen und sich nach einer Zwei-Staaten Lösung zu öffnen“. Die Partei, die einst Standards in Ehre und Moral setzte, als August Bebel, Friedrich Ebert oder Helmut Schmidt noch im Amt und Würden waren, zerlegt sich im Stundentakt. Was ist los mit euch? Ich kenne zwar ein paar SPD Mitglieder, vernünftige Leute, Freunde, Familie. Doch darüber scheint sich keiner großartig zu beschweren. Ich kann das nicht nachvollziehen. Ist euch Israel wirklich so egal? Wisst ihr nicht, weshalb das Land gegründet wurde? Wenn sich Juden auf deutschen Straßen nicht sicher fühlen und der Staat, den Juden als Sicherheitsgarant zur Verfügung steht, angegriffen wird und die Politik dazu nichts zu sagen hat, dann hat sie jedwede moralische Legitimation verloren. Ethisches Schachmatt, emotionales Schneider-frei.

Wer die Gewaltdemos gegen Israel nicht skandalisiert, versteht es nicht. Wer glaubt, die Angriffe von Hamas und die Interventionen von Israel gleichzusetzen, versteht es nicht. Und wer ein einzelnes Video von „Antifa Zeckenbiss“ zum Anlass nimmt, unliebsame Menschen loszuwerden, versteht rein gar nichts. Die Debatte ist längst vergiftet und zerstört. Wenn das Opfer nicht ins Weltbild passt, sind die Opfer im Weg. Wenn sich Juden wehren und Israel verteidigen, sind sie Fehl am Platz. Da kann schon mal eine einzige Israelflagge zum Problem werden.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article181318302/Chemnitz-Bundesregierung-verurteilt-Hetzjagden-scharf.html

https://www.freiepresse.de/chemnitz/chemnitz-darum-sprechen-wir-nicht-von-hetzjagd-artikel10299149

https://www.achgut.com/artikel/unsere_mandantin_wollte_gesaessvioline_schreiben

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/nach-hass-krawallen-in-berlin-innensenator-nennt-judenhasser-erlebnisorientiert-76427036.bild.html

https://www.welt.de/politik/deutschland/article231203253/Walter-Borjans-Anspruch-gehoert-zu-werden-SPD-stellt-Israel-Bedingungen.html

https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/miesbach-ort29062/zehnten-todestag-erschoss-bruno-6517193.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Schneider_(Kartenspiel)

4 Antworten auf „Hetzjagden in Europa“

„Mit brachialer Gewalt bombten sich die Helden des muslimischen Palästinas ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Statt einer Uniform trugen sie Bombengürtel, statt gegen Soldaten zu kämpfen, töteten sie Hotelgäste, sprengten Schulkinder in die Luft, zerstückelten Bräute und Ärzte, und verletzten Hunderte. Seitdem werden die Palästinenser von westlichen Staaten mit Geld, Anerkennung und Mitgefühl überhäuft“. Von David Klein, Baseler Zeitung, 2017. (https://bit.ly/2Shxpv6).

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Der Jihad zwischen den Palästinensern und den Juden wird fälschlicherweise als (Nah-Ost) Konflikt bezeichnet. Es handelt sich aber um einen Krieg, einen Jihad, der nun schon seit 1948 andauert. Es ist deshalb unverständlich, dass der Westen nach mehr als 70 Jahren Jihad immer noch versucht mit einer Appeasement-Politik den Jihad zu beenden.

Der Koran und seine Bedeutung für den Jihad gegen die Juden, wird im Diskurs so gut wie nie angesprochen, dabei ist der Koran Ursache und Lösung zugleich. Nehmt den Muslimen den Koran weg und tausende Probleme lösen sich in Luft auf.

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Walter Steinmeier hat als erstes deutsches Staatsoberhaupt am Grab Arafat’s einen Kranz niederlegt, und den anwesenden Juden-mordenden Palästinensern die Hände geschüttelt und Glückwünsche gesendet, an die, die Israel vernichten wollen.

Vor kurzem noch hat der Bundespräsident den Mullahs zum 40. Jahrestag der Revolution gratuliert. 40 Jahre iranischen Terror gegen Israel hat er ausgeblendet. Obwohl die Deutschen wissen, dass der Iran zur Auslöschung Israels aufruft, unterstützen sie ihn.

Das gescheiterte Atomabkommen und die verhängten Sanktionen wollte die Bundesregierung mit dubiosen Firmengründungen umgehen und somit den USA in den Rücken fallen.

Dann hätten wir da noch Heiko Maas, der die Hisbollah als wichtigen politischen Partner bezeichnet, und mit der Bundesregierung die Einstufung der Hisbollah in eine Terrororganisation verhindert.

Und nicht zu vergessen die Märtyrer-Renten im Gaza und den PA-Gebieten. Nennt sich dann Wiedergutmachung, manchmal auch Entwicklungshilfe. Nur, mir ist nicht bekannt, dass Palästinenser in den KZ gesessen hätten. Verkehrte Welt.

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