Von Julian Marius Plutz.
Bewegte Menschen, genannt Aktivisten, denken oftmals in engen Korridoren. So „streikten“ allen Ernstes am Freitag der schlimmsten Flut seit Jahren Fridays for Future (FFF) für oder gegen das Klima, während sich andere als freiwillige Helfer engagierten. Und wenn man schon nicht an Ort und Stelle helfen mag, obwohl man offenkundig Zeit gehabt hätte, sollte man wenigstens schweigen. Doch FFF wäre nicht FFF, wenn nicht die Jugendlichen und ihre ausgewachsene Konsorten das Leid der Opfer genutzt hätten, um politische Forderungen zu stellen.
Eine grünbewährte Taktik. So ettiketierte Trittin, Kühnast und Co. im Jahr 2011 22.000 Tsunamiopfer aus Fuskushima um in Strahlentote, mit denen man erfolgreich Wahlkampf machen konnte. Tatsächlich starben geschätzt rund 30 Menschen an den Strahlen, was im Einzelfall tragisch ist. Mit den 22.000 Toten aber auf Wahlkampftour zu gehen und den Menschen vorzugaukeln, etwas entsprechendes hätte auch in Grafenreinfeld passieren können, ist nichts weiter als schäbig. Besonders, wenn man weiß, dass Atomkraft zu den sichersten Energiequellen gehört.
Gute und schlechtes Instrumentalisieren
Das Ganze nennt man instrumentalisieren. Doch hier muss man aufpassen, gibt es doch zwei Arten hiervon: Die gute und die schlechte Art zu Instrumentalisieren. Es ist ganz einfach. Wenn Sie für sie gute Sache stehen, Atomausstieg z.b., ist es kein Problem Tsunamiopfer als Strahlentote zu bezeichnen, um damit Angst zu schüren. Es ist auch überhaupt nicht schlimm, Tschernobyl, die Urangst des Grünen Gemüts, mit den heutigen Reaktortypen zu vergleichen.
Und wenn Sie die Särge von Bergamo und die Schlangen vor den Krematorien zeigen, müssen Sie auch nicht das insuffiziente Gesundheitssystem der Region erwähnen. Auch die Tatsache, dass Feuerbestattungen in der katholischen Region unüblich sind und aufgrund der Corona Bestimmungen die Leichen verbrannt werden müssten, könnte vom eigentlichen Thema ablenken.
Richtig problematisch wird es jedoch, wenn sie für sie schlechte Sache instrumentalisieren. Das kann Ihnen die Gesellschaft leider nicht so ohne weiteres durchgehen lassen. Wenn ein Asylsuchender, der längst hätte abgeschoben werden müssen, Menschen aufgrund seiner islamischen Ideologie tötet, muss man aufpassen. Sie könnten rassistisch, mindestens aber islamophob sein, wenn Sie höflich nachfragen, warum diese Person noch in Deutschland ist.
Orban instrumentalisiert jetzt sogar die Demokratie!
Genau so handeln LGTB- Bewegte. Der erwähnte enge Korridor ist präsenter, denn je. Liebster Feind der Community ist nicht etwa Saudi-Arabien, in denen ein Blogger, der sich für Schwulenrechte eingesetzt hat, gefoltert wird. Auch der Iran scheint nicht der der Agenda dieser Aktivisten zu sein, man könnte ja islamophob sein. Ein Wort, das besser zur islamischen Revolution passt, als viele sich vorstellen können.
All das wäre schlechtes Instrumentalisieren. Und daher wählt die Schwule Community in einem Akt der Selbstverleugnung das Ziel, das Ihnen am geeignetsten erscheint: Ungarn. Und in der Tat, in Ungarn gibt es keine komplette Gleichstellung der Ehe bzw. eingetragene Partnerschaft. Immerhin aber gibt es überhaupt eine Möglichkeit für Homsexuelle, sich zu verpartnern. Im Iran hängen Sie beim Versuch im Zweifel am Baukran, wenn Sie nicht bereits von der Familie in Ehre ermordet wurden.
Dennoch ist Feind Nummer 1 für die LGTB Bewegten Victor Orbán. Man konnte förmlich das Grummeln durch die Community hören, als der ungarische Präsident beschloss, nach Kritik über sein LGTB Gesetz sein Volk zu befragen. Ja ja, die Orbán. Jetzt instrumentalisiert er sogar die Demokratie.
Rassist ist der, der Fakten benennt
In den letzten Tagen kam es immer wieder zu Ausschreitungen bei Gay Pride Veranstaltungen. Und obwohl immerhin rund 300.000 Ungarn in Deutschland leben, sind in der Community keine Auffälligkeiten, was Gewalt gegen Homosexuelle angeht. Stattdessen wird, wenn überhaupt noch Täterangaben gemacht werden, von „südeuropäisch Aussehenden“ Menschen gesprochen.
Wissen Sie was? Ich sehe auch südeuropäisch aus. Mich werden sie kaum gemeint haben. Ebensowenig wie Italiener oder Griechen. Aber das Auszusprechen wäre bereits eine schlechte Instrumentalisierung. Wenn an einem CSD Homosexuelle angegriffen werden, ist es das eine. Wenn aber bei der gleichen Veranstaltung antisemitische Parolen von Anhängern des BDS-Aktivismus sowie der sogenannten Migrantifa krakeelt werden, weiß man genau, um welche Tätergruppen es geht uns aus welchem Milieu sie stammen: Der Kulturkreis häufig ist ein Muslimischer. So viel Wahrheit darf erlaubt sein.
Gewalt gegen Homosexuelle nehmen aus diesem Kulturkreis zu. Nicht jeder Homosexuelle wurde einmal angegriffen. Aber jeder kennt einen Schwulen, der bereits in eine gefährlichen Situation geraten ist. Einwanderung aus diesen Ländern ohne besonderen Grund, wie überdurchschnittlich hohe Bildung, oder individuelle Verfolgung, darf es zunächst nicht mehr geben. Und unkontrollierte Zuwanderung wie ab 2015 ist ein katastrophaler Fehler. Um die Bevölkerung zu schützen, sollten potentielle Gefahren vermieden werden.
Wenn Homosexuelle erzählen, dass sie aus westdeutschen Großstädten ziehen, weil sie Gewalt von Migranten in migrantisch geprägten Vierteln erlebt haben, in denen sich Hand in Hand schon lange kein Homo mehr blicken lässt, dann ist über Jahre etwas gehörig schief gelaufen. Deutschland ist so ein hoch entwickelter Staat. Warum schafft es das Land nicht, ihre Bevölkerung im ausreichenden Maß zu schützen?
Keinem Gewaltopfer ist damit geholfen
Für die LGTB Bewegung, die Stück für Stück mit Antifa, FFF, Grüne Jugend zu verschmelzen scheint, ist ohnehin Hopfen und Malz verloren. Für sie ist gute Instrumentalisierung, am Tag der höchsten Pegelstände für das Klima zu hüpfen, statt zu mit anzupacken. Für sie ist kein Problem, als Feindbild Nummer 1 Ungarn zu sehen, in dem Land, in dem das Volk über LGTB Gesetze abstimmt.
Eine unüberwindbare Hürde scheint jedoch zu sein, die Dinge beim Namen zu nennen, wenn es um Gewalt gegen Schwule geht. Es kann nicht sein was nicht sein darf. Schlechte Instrumentalisierung ist verächtlich. Fakten lassen Menschen zu Rassisten werden. In dieser intellektuell unanständigen Debatte gibt es keine Sieger, außer die, die Argumente in gut und böse unterteilen. Haltung frisst Fakten auf.
Damit ist keinem einzigen Gewaltopfer geholfen.