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Gesellschaft

Eintracht Präsident grenzt Ungeimpfte aus

Von Julian Marius Plutz.

Die moralische Degeneration des Fußballs lässt den gemeinen Fan, der mit dem Begriff „innere Hygiene“ noch etwas anfangen kann, immer öfter zur Packung Betablocker greifen. Ja. Es macht mich wahnsinnig, wenn der 1.FC Köln die DITIP Moschee auf dem Auswärtstrikot trägt. Ein Gotteshaus, das von türkischen Islamisten aus dem Ausland aus deutschen Boden gelenkt wird. Traumschön. Und als dann die Eröffnung gefeiert wurde, war weder Architekt noch Politik eingeladen, was die verantwortlichen doofen Deutschen auch prompt bedauerten. Nein, bei so viel tumber Naivität habe ich kein Mitleid und eher den etwas boshaften, aber nicht weniger wahren Satz auf den Lippen: „Geschieht ihnen recht.“

Ähnlich moralisch zerfressen handelt der FC Bayern: Für den Rekordmeister ist es kein Problem, mit Qatar Geschäfte zu machen. Ein Land, in den Frauen kaum mehr Rechte haben als eine Herde Ziegen und Homosexualität unter Strafe stellt. Für Schwulenfeindlichkeit jedoch setzt sich der Club vehement ein. Gut, zwar nicht praktisch, aber immerhin mit Symbolen, während sie mit Schwulenfeinden kooperieren. Dieses Engagement hatte zu Folge, dass ich kein Anhänger mehr dieses Vereins bin.

AfD Wähler dürfen kein Eintracht Fan sein

Auch eine WM in diesem Land abzuhalten, das mit Fußball so viel zu tun hat, wie Hawaii mit Eisstockschießen, halte ich für einen kapitalen Fehler und zeigt, wie sehr sich Funktionäre von den normalen Zuschauern entfernt hat. Ich kann und möchte niemanden daran hindern, die Spiele der Weltmeisterschaft anzusehen; ich für meinen Teil werde dies nicht tun.

Wer ebenfalls regelmäßig für versalzenes Popcorn sorgt ist der Präsident der Eintracht aus Frankfurt Peter Fischer. Bereits 2017 machte er deutlich, wie kompromisslos er seinen Verein führen möchte: „Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt,“ so der Frankfurter. Doch nicht nur Mitglieder der AfD müssen beim Fußballclub draußen bleiben, auch die Menschen, die ihre Stimme beim falschen Lager abgeben. „Es verträgt sich nicht mit unserer Satzung, AfD zu wählen“, sagte der Präsident des Fußball-Bundesligisten am 28. Januar 2017 unmissverständlich. Wichtiger Hinweis: Eine Spaltung findet nicht statt.

Andererseits hat der Funktionär kein Problem damit, sich mit ranghohen Mitglieder der Nachfolgepartei der SED zu treffen, wie 2018 geschehen. So lange das Feindbild übereinstimmt, kann man schon mal mit der Mauerschützenpartei kooperieren. Ob Köln, der FC Bayern, Frankfurt oder der DFB: Profifußball scheinen von Diktaturen fasziniert zu sein. Sie bieten eine Anziehungskraft, die mehr sex appeal ausstrahlt, als die Fans, die mit dem Mainstream nicht konform gehen.

Separative Willkommenskultur

Und nun hat Peter Fischer, eine echte Fachkraft in Sachen Spaltung, nachgelegt. In einem kurzen Video, in der er Neujahrsgrüße verschickt hatte, kam auch, wie konnte es anders sein, das Thema Corona-Impfung zur Sprache. Im Wortlaut sagte er: „Bleibt vor allen Dingen gesund. Und wer nicht geimpft ist, gehört nicht dazu!“(Das ganze Video finden Sie hier: Link).

Soweit haben wir es gebracht, das haben wir uns verdient, dass ein Fußballverein nicht nur zwischen guter und schlechter politischen Meinung urteilt, ihren Mitgliedern auch noch die freie Wahl abspricht. Nun fällt der Chef von Eintracht Frankfurt auch ein Urteil, wer ohne Impfung ist, konkreter eine Corona Impfung mit überschauberer Wirkung, gehöre nicht dazu. Sprich: „Für dich ungeimpfter Schwurbler gelten meine Neujahrsgrüße leider nicht dazu. Du bist raus.“

Die Welt ist verrückt. Der Bundeskanzler erklärt in seiner Neujahrsansprache die Spaltung in Deutschland für beendet. Diskutanten in Twitter Spaces negieren ebenfalls eine Spaltung im Land, während sie in ihrem Profil „Querdenker sind Terroristen“ stehen haben. Und ein Präsident eines Proficlubs separiert Ungeimpfte. Es sind spannende Zeiten.

Eigentlich ist das Selbstverständnis des Vereins und ihrem Chef eine andere: „Wir haben über 90.000 Mitglieder und jedes einzelne Mitglied ist ein kleiner Mosaikstein. Zusammen ergeben alle Steinchen ein großes Ganzes. Ein buntes Bild aus Willkommenskultur, Toleranz, Akzeptanz und Integration. Hier finden Begegnungen statt. Wir lernen von. und miteinander und es entstehen Freundschaften. Ein tolles und vielfältiges Mosaik. Das Fundament unseres Vereins.“

Willkommen ist man nur mit gleicher Meinung. Toleranz gilt nicht für abweichende Worte. Und Akzeptanz reicht nicht für Ungeimpfte. Sie sind leider kein Teil von uns. Und seit Kimmich verkündet hat, er wolle sich als Genesener impfen lassen, spannende Logik im übrigen, ist der FC nun auch keine Alternative für ungeimpfte Frankfurt Fans. Warum nicht dann der FC Köln? Aussagen rund um die Corona-Impfung sind aus der Rheinmetropole nicht bekannt und zur Not kann man sich einfach ungeimpft in die DITIP Moschee setzen und bei einem Stoßgebet für das Seelenheil der nicht-gespaltenen Gesellschaft beten.

Eine Antwort auf „Eintracht Präsident grenzt Ungeimpfte aus“

Herr Plutz vergessen? Der 1. FC Köln hat seinen Teammanager Denis Lapaczinski gekündigt, fristlos ! warum ? Der war nicht geimpft.

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