Von Ivonne Schneider und Redaktion.
Im September diesen Jahres hatten wir die Idee, den Blog „Schandmale des Internets“ (SdI) ins Leben zu rufen. Ziel war es, Kurioses, Unfassbares und Unglaubliches, was das Internet ans Tageslicht bringt, aber nicht groß genug für einen Blogbeitrag ist, zu sammeln, damit es von möglichst vielen Menschen gesehen wird. Sdl ist hierbei eine reine Faktenplattform. Es geht nicht darum, die Fundstücke zu kommentieren oder zu bewerten. Alles wird, so weit es möglich ist, auf Echtheit überprüft. Zweifelhafte Funde werden nicht publiziert. Die Bestückung sowie die Pflege der Seite obliegt Ivonne Schneider. Diese Sammlung sollte ein „Best of“ des Jahres sein, wobei „Worst of“ durchaus passender wäre.
Im September ging es um einen Beitrag über die Deutsche Bundeswehr. Aufgrund der prekären Lage im Heer und mangels Alternativen wurden Funkgeräte aus dem Jahr 1982 nachgebaut. Der Wechsel auf neue Systeme verzögere sich seit Jahren und offenkundig scheint es auch keine großen Ambitionen zu geben, eine Umrüstung vorzunehmen. Digitalisierung findet woanders statt, nicht aber in der Bundeswehr.
Umbenannte Kunst und politisch korrekte Vögel
Der Gang zur Urne wurde in Oberbayern zu einer multiplen Veranstaltung und etwas zu wörtlich genommen: ein toter Münchner soll wählen – zum neunten Mal! Respekt. Wer da an seine verstorbene Oma denkt: Hoffentlich wohnt sie im Diesseits des Weißwurstäquators, was immerhin einen Teil der SdI-Gründer hoffen lässt.
Ebenfalls kaum in Worte zu fassen war dieses Fundstück, was sich die Tage wiederholte: Rassistische Sprache: Nun werden sogar Kunstwerke umbenannt. Für manche Künstler ist es gar nicht so schlecht, dass sie zwecks biologischer Endlichkeit die Vergewaltigung ihrer Werke nicht mehr erleben durften. Nicht mal die wehrlosesten Kreaturen sind vor den Hirnakrobaten der Universitäten gefeit: „Cancel Culture“ in der Wissenschaft: Vogelnamen jetzt politisch korrekt. Ich denke, das ist dem gemeinen Ornithologen, aber auch dem Flugvieh an sich persönlich wichtig.
Apropos semantischer Zwangssex oder anders genannt: Gendern. Das wird nun in Schottland ganz besonders intensiv betrieben. Gendern extrem in Schottland: statt “Frau” sagt man nun “Körper mit Vagina”…
Ein ganz anderes Thema, aber ähnlich abstrus: ein 1.100 Jahre alter Hof muss einem Autobahnkreuz weichen. Klingt absurd? Ist aber so! Kultur, Geschichte, emotionale Bindung an Heimat – alles Werte für die sprichwörtliche Tonne.
Ein weiterer Fall von Geschichtstilgung: ein Gutachter empfiehlt die Umbenennung von 100 Berliner Straßen. Martin Luther solle weg – „Wir Heutigen haben keinen Grund, uns für die besseren Menschen zu halten. Nichts rechtfertigt den Glauben, wir hätten den Gipfel der Moral erobert und dürften nun im Sonnenschein des Selbstgefallens missmutig herabblicken auf die buckligen Riesen, deren Schultern uns tragen. Und wer weiß schon, wie kommende Generationen über uns urteilen – uns Klimakiller, Ressourcenfresser, Neokolonialisten.“ Klingt unglaubtlich? Steht aber genau so im Artikel.
In der Pandemie der Schandmale geht es fröhlich weiter. Die Universität Göttingen stellt die Gerichte in ihren Mensen großteils auf vegetarisch/vegan um, Fleisch(-gerichte) muss man regelrecht suchen, während die BeneVit Gruppe (Pflegeeinrichtungen) Arbeitsverträge von Corona-ungeimpften Mitarbeitern auflösen will und dies in letzter Konsequenz auch tut.
Kurios war auch ein Artikel der Volksstimme: in der Überschrift wird plakativ mit 87.000 Corona-Toten im November 2021 in Russland Angst verbreitet. Im Text wird allerdings schnell klar, dass Russland die Todeszahlen genauer erfasst (Corona als Haupttodesursache) und es eigentlich nur 37.000 Tote waren.
Interessant ist auch immer wieder, wie Meldungen in der Corona-“Pandemie“ Übelkeiten, möglicherweise auch Steuerverschwendungen, aufdecken. Ein Beispiel: das ZDF titelt am 15.12.2021, dass zu wenig Impfdosen vorhanden sind und 92 Millionen Dosen nachgekauft werden. Wenige Tage später, am 29.12.2021, veröffentlicht das Auswärtige Amt die Meldung, dass Deutschland im Jahr 2021 derweil 100 Millionen Impfdosen gespendet hat. Nun gut…
Derweil ist die Bundespolizei von Maskenmuffeln genervt: Man solle doch einfach die Maske aufsetzen und ihnen den Wohlstandstrotz ersparen. Auch schön…
Keine Besserung in Sicht
Das Jahresabschluss-Highlight, oder besser gesagt das Lowlight war für mich die Entwicklung im Fall „Möbelhaus Unger“ aus Grevenbroich. Was ist passiert? Der Inhaber positionierte sich auf seiner Webseite gegen die aktuelle Politik, die Corona-Maßnahmen und die entsprechende Impfung und gewährte zudem Ungeimpften einen Einkaufsrabatt. Es kam wie es kommen musste: die Staatsanwaltschaft „kümmert“ sich inzwischen um diesen Fall und prüft, ob diese Aussagen strafrechtlich relevant sind.
Zuletzt noch einige umfangreichere Stücke. Da wäre die Recherche über #ploetzlichundunerwartet – immer mehr Todesfälle nach der Impfung, was sich zu einem enormen Twitter-Hype entwickelt hat (SdI / neomarius) oder der Artikel über Sterbehilfe nur noch für Geimpfte und Genesene (SdI / neomarius) oder aber das „Stadthexen-Interview“ von Ivonne Schneider privat (SdI / neomarius).
Alles in allem war es ein Jahr der Kuriositäten und Unfassbarkeiten. Klar ist eines und das ist weniger erfreulich als betrüblich: Der Stoff wird Ivonne nicht ausgehen.