Von Julian Marius Plutz.
Wir leben in einer Zeit der pandemischen Empörung. Redaktionen werden würgend angeschrieben, was der Plutz denn wieder alles so verzapft hat. Es wird gedroht, bedroht und versucht, mich einzuschüchtern. Vergebens. Im Gegenteil: Jeder Aufreger ist für mich Ansporn genug, weiterzumachen. Sei es ein cholerischer Fraktionsvorsitzender, ein larmoyanter Pädophiler, oder eine eine auf rätselhafte Weise überhebliche Transperson, die auf den Namen Emma Kohler hört. Im Nachgang sei die Person „EK“ genannt.
Kurz vor Weihnachten schrieb ich für das formidable Freilich-Magazin den Beitrag „Wie die Politik keinen Bezug zu echter Arbeit hat“. Darin geht es auch um EK. Die Person gab an, für die Grüne Bundestagsabgeordnete Swantje Michaelsen als „Referentin“ zu arbeiten. Referenten im Bundestag verdienen zwischen 40.000 und 90.000 Euro im Jahr.
Daraufhin schrieb mich EK in einer Weise an, die man guten Gewissens als „dummdreist“ bezeichnen kann. Doch lesen Sie selbst:
Sehr geehrte Journalist*innen,
Sehr geehrter Herr Plutz,
mit großem Vergnügen habe ich Ihren Beitrag „Freies Mandat im freien Fall – Wie die Politik keinen Bezug zu echter Arbeit hat“ gelesen, in dem auch meine Person thematisiert wurde.
Im Artikel wird über das Gehalt spekuliert, das ich in meiner Tätigkeit bei Swantje Michaelsen, MdB verdiene. Abgesehen davon, dass solche Spekulationen gelinde gesagt moralisch und journalistisch fragwürdig sind, finde ich es auch schwierig, nicht vor der Veröffentlichung um ein Statement zu bitten. Auch eine Differenzierung zwischen Referent*innen des DBT und der MdBs fehlt leider. Gute journalistische Qualität sieht meiner Ansicht nach anders aus.
Ich werde Ihnen gegenüber nach diesem Artikel meine Finanzen nicht offenlegen, jedoch würde ich Sie bitten, den mich betreffenden Absatz zu löschen. In der jetzigen Fassung werden Falschinformationen verbreitet, deren einzige Wirkung Stimmungsmache gegen die „überbezahlte Politik“ ist.
Des weiteren möchte ich Sie darauf hinweisen, dass in der deutschen Grammatik bei Frauen die weibliche Form („Referentin“, nicht „Referent“) verwendet wird.
Zuletzt will ich noch betonen, dass ich als Mitarbeiterin einer Politikerin keine Politikerin selbst bin. Diese Ungenauigkeit stellt jedoch im Kontrast zu den sonstigen Verfehlungen eine Kleinigkeit dar.
Unabhängig davon freut es mich sehr, sprachliche Fortschritte des Autors zu sehen. Rhetorisch ist der Beitrag weitgehend schön zu lesen. Ich wünsche Ihnen eine schöne Rest-Woche und frohes Silvester.
Mit freundlichen Grüßen,
Emma Kohler
Nicht schlecht, oder? Diese Eier, die EK vorgibt, nicht mehr haben zu wollen, wünschten sich sicher viele. Diese Dummdreistigkeit hat, gerade bei vielen jungen Grünen Programm. Sie kennen keine Kritik. Jedes noch so gashässliche Bild wurde von Mama und Papa über den grünen Klee gelobt. Das zieht sich immer weiter durch. Medien sagen, was die jungen Grünen machen, sei toll. Genauso wie Politik, Kirchen. Alle freuen sich, dass die Jugend sich so engagiert.
Dabei sitzen die Emmas, die Luisas, die Lucas und sogar die Majas in einem kaum durchbrechenden Kokon, fern ab von der rauen Realität. Ein „nein“ kennen sie nicht. In ihrer saturierten Wohlstandsverwahrlosung ist alles jenseits ihrer Ideologie eine Beleidigung, wahlweise Hass und Hetze.
Hinzu kommt, wie bei EK, eine veritable Verblödung. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, ihren Lebenslauf zu überprüfen, hätte EK mich nicht angeschrieben. So doof muss man erst mal sein. Also antwortete ich folgendermaßen:
Sehr geehrte Emma Kohler,
im jiddischen gibt es ein Wort, das Ihnen geläufig sein dürfte: „Chuzpe.“ Am Ehesten kann man es im Deutschen mit Dreistigkeit und Unverfrorenheit übersetzen. Eine Katze springt zum Heiligen Abend und klaut die Würschtl vom Teller? Das Viech hat Chuzpe bewiesen.
Chuzpe ist aber auch, wenn eine 18/19-jährige Person jemanden etwas über journalistische Standards erzählt, der seit 15 Jahren in diesem Beruf arbeitet. Noch mehr Chuzpe beweist man aber, wenn man der selben Person vorwirft, „Falschinformationen“ zu publizieren, die man selbst verbreitet hat.
Zur Erklärung: In Ihrem Linkedin-Profil stand bis zum 27. Dezember, Sie seien Referentin für Social Media einer Bundestagsabgeordnete. Nach meinem Artikel, stand 28. Dezember, änderten Sie dies in „studentische Hilfskraft“. Als Referent verdient man laut Glassdoor.de zwischen 45.600€ und 87.149 €. Studentische Hilfskräfte kommen dagegen auf 12000€ und weniger im Jahr.
Fehler passieren, auch wenn das Beschönigen von Lebensläufen zur Grünen DNA zu gehören scheint. Die Dreistigkeit, also Chuzpe, zu besitzen, mir Fake News zu unterstellen, während man flink den Lebenslauf geändert hat, ist wirklich bemerkenswert. Weshalb sollte ich Sie um ein Statement bitten, wenn doch ihr Linkedin-Profil eindeutige Aussagen macht? Muss ich tatsächlich davon ausgehen, dass jeder Grüne ein potentieller Lügner ist, was seine Vita angeht? Zu dem Schluss muss man kommen.
Natürlich habe ich von Ihrem alten CV einen Screenshot gefertigt, den Sie und geneigte Nutzer auf Twitter begutachten dürfen (Link). Journalistische Standards und so. Als letztes freut es mich, dass Sie meinen Text gerne gelesen haben. Meine Fähigkeiten des Schreibens haben jedoch nichts mit „Rhetorik“ zu tun, wie Sie schrieben. Denn dies bedeutet die Kunst der Redefertigkeit. Diese Ungenauigkeit stellt jedoch im Kontrast zu den sonstigen Verfehlungen eine Kleinigkeit dar.
Im jiddischen, bzw. hebräischen Wortschatz gibt es noch ein anderen Begriff, der sehr gut zu Ihnen zu passen scheint: „Beseibeln“, was von „seibel“ kommt.
Bleiben Sie wacker!
Beste Grüße
Julian Marius Plutz
p.s.: Den Text haben wir entsprechend angepasst. Schauen Sie mal: https://www.freilich-magazin.com/gesellschaft/wie-die-politik-keinen-bezug-zu-echter-arbeit-hat
„Seibel“ heißt so viel wie Kot. Aus „beseibeln“ ist später „bescheißen“, also betrügen, geworden. EK betrügt und ist auch noch stolz darauf. Dabei lügt EK und unterstellt wackeren Journalisten „Falschinformation“.
Solche Leute braucht niemand in der Politik. Sie sind der Beweis, dass diese Bewegung eine zutiefst infantile, gleichzeitig aber auch gefährliche Bewegung darstellt. Bester Beweis: Der biologische Mann Emma Kohler setzt sich für das Selbstbestimmungsgesetz ein, das Frauen und Homosexuelle marginalisiert. Ebenfalls setzt sich EK vehement für kostenlose Tampons ein; Stichwort infantil.
EK ist prototypisch. Das Motto ist simpel und lautet: Jeder kann alles sein, wenn ihm danach ist. Eine Hilfskraft wird dann zum Referentin, ein Kreuzdebiler zum Hochbegabten und ein Mann wird dann zu einer Frau. Schöne, neue Welt.
BG, jmp