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Twitter Spaces

Von Julian Marius Plutz.

Ein Mann oder eine Frau machen einen Space. 

Sie haben ein Thema. Ukraine oder Corona. Oder Frauen. Wichtige Themen. 

Jetzt kommen Leute in den Space. Fünf. Dann 15. Das Thema wirkt.

Menschen heben die Hand. 

Hände müssen abgearbeitet werden.

“Ich wollte mal fragen, was das Thema ist”, fragt dann jemand, der die Hand hob.

“Das Thema ist doch oben angehängt. Es geht um Frauen, oder Ukraine, oder Corona”.

Zustimmung.
Wichtiges Thema.

“Hallo, danke, dass ich sprechen darf”.  

“Hallo, danke, dass du sprechen möchtest.” 

Es folgt ein Monolog von fünf Minuten über Corona, oder Ukraine oder über Frauen.

Er wird nicht fertig und dann ist er fertig. 

Keine Fragen offen, alle Antworten da. 

“Wer war der Nächste?” sagt der Host. 

Ja, wer denn?

“Ja, weil sich keiner was sagt, dann sag ich etwas.” 

Sagt dann jemand und redet.

Drei Minuten Monolog.  Es geht um die Ukraine, Frauen und Corona. 

Er sagte etwas, was jemanden nicht gefallen hat.

“Das kann man nicht so stehen lassen”, sagt jemand, der vorher vier Minuten gesprochen hat.

Es folgt eine Tirade von fünf Minuten. 

Der Beitrag endet mit “Danke, dass ich sprechen durfte”.

Es folgt ein neuer Nutzer, der die Hand hob und sagt: “Also, wenn der jetzt zum Sprecher wird, dann gehe ich”. 

Es geht um einen Nutzer, der den anderen nicht passt.

Der Host ist bemüht. “Ich weiß nicht genau, wer jetzt dran ist.

Und wer nicht hier teilnehmen will, dann soll er doch gehen. Oben rechts steht “Verlassen”.

Schweigen. 

“So da jetzt keiner redet”, sagt dann jemand, der auch die Hand hob

“dann rede ich”.

Dann redet er.

Ein anderer fällt ihm ins Wort: “Ich wollte kurz auf das eingehen, was der andere vor 34 Minuten gesagt hat, weil mir das nicht gefallen hat.”

Viele sprechen durcheinander.

Host stellt alle stumm.

“Also ich finde nicht gut, dass hier so durcheinander geredet wird.

Es geht doch um die Ukraine, Frauen und Corona. Und jetzt würde ich gerne den X hören, weil er jetzt gerade rein und ich freue mich, dass er da ist”.

X hat Tonprobleme. Man hört ihn nicht.

„Geh doch mal raus und komm dann wieder rein“.
Gute Idee. Aber dauert.

Dann kommt der Andere mit Ostblockakzent und erzählt mit schwerem Dialekt, wie es denn so damals war.

Host sagt nach einer kurzen Pause: “Das hat mich sehr bewegt”. 

Es hat alle sehr bewegt. 

X kann endlich sprechen. Er ist aus Österreich: “Ich mein das Thema ist manigfaltig.”

Es folgt ein Monolog von sieben Minuten. 

Es ist nun 2:30 Uhr Nachts. 

Der Host fragt: “Mag jemand Co-Host machen?”

X macht es. Es fallen sieben Accounts raus, weil er sieben Accounts blockiert hat. 

Debattenkultur.

Es ging um Corona, Ukraine oder Frauen. 

Einer sagte, dann war es 5 Uhr, “ich habe viel gelernt und danke, dass ich sprechen durfte”.

Es kommt ein Mann hinein, der Hitler mit Merkel vergleicht. Der Space bricht sofort ab. 

Ein Mann oder eine Frau machten einen Space. 

Es war wertvoll. 

Es war schön. 

Wie ein südkoreanischer Film.

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