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Gastbeitrag

Zwischen Klimastreik, Freundschaft und 30 Sekunden Sendezeit – Lucas Antwort

Von Luca Barakat.

Eine Antwort auf den Artikel „Zwischen Staatsfunkliebe, Regen und Freundschaft – meine erste FFF Demo

„Ich lade dich zur Fridays-for-Future Demo in München ein!”, rufe ich begeistert in mein Smartphone und wundere mich, dass die Person auf der anderen Seite meine Euphorie, sagen wir, lediglich indirekt teilt.

Aber fangen wir mal gaaaaanz von vorne an: Nichts. Plötzlich Peng, der Urknall.

Oder starten wir lieber mit einer Vorstellung: Hey, ich bin Luca Barakat, 17 Jahre alt und einer dieser Menschen, die trotz 90 Minuten Zugfahrt sagen, sie wohnen “nähe München”. Warum ich diese lange Strecke dennoch häufiger mache, als Lateinvokalbeln zu lernen? Ich bin Klimaaktivist bei FridaysForFuture und in Folge dessen auch in München aktiv.

Jetzt stellt sich die normale Leserin – richtig, ich nutze das generische femininum – die Frage, weshalb ich für neomarius schreibe. Ich bin ein guter, wenn auch fast nie politisch der selben Meinung seiender, Freund von Julian. Und wie ihr schon lesen konntet, habe ich ihn zur G7 Demo von FridaysForFuture eingeladen und er hat darüber geschrieben. (Hier, Hier und hier)

Und ich habe heute die Ehre darüber zu schreiben.

Falls Sie, liebe*r Leser*in – richtig, ich gendere sogar – den Artikel von Julian zur Demo noch nicht gelesen haben, klicken sie hier: FridaysForFutureIstDieBesteBewegung

Gegendarstellung

Das Konzept von Fridays For Future ist der Klimastreik. Klimastreik bedeutet in seiner Definition, dass Menschen ihre Arbeit, in welcher Art auch immer, niederlegen um für das Klima, oder besser für Klimaschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Im Laufe der Zeit wurde der Protest größer und die Anfangszeiten der Streiks wurden später. Von ursprünglich meist 11-14 Uhr wurde 13-15 Uhr. Mag man es nun Klima-Streik nennen oder Klimademo ist relativ egal, das Konzept bleibt klar.

Julian fragt mich, wofür, oder wogegen wir streiken. Die Antwort kam tatsächlich pistolenartig aus mir heraus: Wir fordern konkret, dass Klimaschutz als eines der Hauptthemen beim G7 Gipfel in Garmisch-Partenkirchen werden soll.“ Ferner fordert er einen Schuldenschnitt für die Länder im „globalen Süden“, da gerade die G7 Staaten für die finanziellen Auswirkungen auf diese Staaten aufgrund des menschengemachten Klimawandels verantwortlich seien. Ein klares Statement, wie ich finde, doch für Julian klingt das nach globalem Sozialismus.

Das ist es leider falsch: Die Forderung bedeutet konkret nur, dass die G7 für die Kosten der Klimakatastrophe aufkommen sollen. Viele Staaten des globalen Südens haben enorme Schulden, ein Schuldenschnitt wäre ein erster Schritt in Richtung Klimagerechtigkeit.

Anders als Julian schreibt ist auch der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk nicht in mich verliebt – trotz starker Bemühungen.

Was habe ich in meinem Leben an Zeit investiert, in der ich Pressemitteilungen, Statements und Kommentare geschrieben, Redakteur*innen und Fernsehfritzen angerufen und sie fast angebettelt habe, zur Klimademo an Freitag zu kommen. Bei einer Demo hatten wir sogar gratis Getränke angeboten, doch keiner der Journalisten, außer die des Tagblattes in Traunstein, übrigens ausschließlich Männer, ist erschienen.

Pressearbeit ist kurz gesagt – wenn man keinen guten Freund hat, der das für einen macht – eine echte Scheißarbeit. Außer du heißt Luisa Neubauer, dann reicht eine Instagram-Story für einen riesigen Shitstorm. Und in welcher Welt haben haben die Journalisten auf der Demo Pressearbeit für uns geleistet? Gerade 30 Sekunden Sendezeit in der BR-Rundschau bekam die G7 Demo. Aber immerhin hat mich mein Schuldirektor im Fernsehen gesehen.

Und ich möchte hier sehr gerne noch einmal ein Lob aussprechen, an die 20 Personen, die bei der Demo die 10 Tonnen schwere Bühne auf Rädern über die gesamten 2 Km Kundgebung Strecke (!) gezogen (!) haben.

Fazit

Insgesammt lässt sich sagen, dass Julian viel Spaß hatte, während er auf der Demo war. Das eine oder andere Mal habe ich ihn sogar fast dabei erwischt, wie er zu Songs auf der Bühne mitnickt oder das Verlangen hatte, den einen oder anderen Demospruch zu grölen. Außerdem bin ich sehr froh, dass diese Freundschaft – über alle Meinungsgrenzen hinaus – so gut funktioniert, ich nach 2 Jahren hier meinen zweiten Beitrag auf diesem Blog leiste und – Thema Klima, bzw. Wetter – es langsam wieder kühler wird.

Und während ich hier die letzten Zeilen schreibe fällt mir auf, dass ich das Wort Insgesamt jedes mal falsch schreibe und ich glaube, das ist wunderschön.

Peace and Out, Luca Barakat

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Gastbeitrag

Der Mief der Doppelmoral

Von Luca Tannek.

Vor einigen Tagen ist es geschehen. Der russische Präsident Wladimir Putin startete einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Westen – und insbesondere Deutschland – ist schockiert und begießt die Ukraine regelrecht mit Solidaritätsbekundungen. Verständlich, denn nach über 20 Jahren Frieden, fußt wieder ein Krieg auf Europas Boden. Nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch auf den Straßen Deutschlands ist das Mitgefühl immens. Die Menschen nehmen massenhaft an Demonstrationen teil und appellieren für Frieden und Freiheit in der Ukraine. Sogar Dauersirene und Nervensäge Prof. Dr. Karl Wilhelm Lauterbach war sich nicht zu schade, an den Massendemos seinen Soll zu erfüllen – und das trotz Corona-Pandemie.

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Gastbeitrag

Was haben Russland und Deutschland gemeinsam? Und: Ich wünschte mir auch so einen Präsidenten

Von Klaus Kelle.

Wahrscheinlich eine ganze Menge. Ich meine in diesem Fall: Beide Länder werden von Leuten regiert, bei denen man sich als Normalbürger nur an den Kopf fassen kann.

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Gastbeitrag

Putins Angriffskrieg und seine neosowjetischen Bestrebungen

Von Liyun Gothóni.

Seit dem Morgen 4 Uhr mitteleuropäischer Zeit des 24.02.2022 geschieht genau das, was insbesondere in den letzten Wochen und Monaten zu erwarten war. Die Invasion der Ukraine mit gezielten Angriffen seitens des russischen Militärs auf militärische Ziele. Es ist somit der erste Angriffskrieg in Europa seit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939.

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Gastbeitrag

Der Feind in meinem Bett…kennen Sie den Film?

Von Klaus Kelle.

Das Portal t-online bietet seit längerem Nachrichten und selbst recherchierte, oft richtig gute, Geschichten. Unter der Überschrift „Schwesigs Russland Geheimnis“ schreibt ein Autor namens Jonas Mueller-Töwe ein Stück, das nach meiner bescheidenen Meinung einen Journalistenpreis verdient hätte. Es geht darum – akribisch recherchiert und nachverfolgt – wie es möglich war, dass das von Verbündeten Deutschlands nicht gewollte und von der damaligen Bundesregierung mit wenig Begeisterung verfolgte Pipeline-Projekt Nord Stream 2 doch politisch reibungslos realisiert werden konnte.

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Gastbeitrag Medien

Keep it Liberal – eine Richtigstellung

Von Krissi I, Luca Tannek und Julian Marius Plutz.

Keepitliberal (KIL) ist ein Autorenblog, der sich, wie der Name unschwer erkennen lässt, mit Themen rund um den Liberalismus befasst. So sind die zehn Autoren “Genervt von schlechter Debattenkultur, Polemik und Populismus kam uns die Idee, eine Plattform für den Liberalismus abseits von Hottakes und Shitstorms zu schaffen”.

Dazu, frei nach Hans-Hermann Tiedje, folgende Richtigstellung:

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Gastbeitrag Schandmale des Internets

Das Jahr 2021 in Schandmalen – Ein Rückblick

Von Ivonne Schneider und Redaktion.

Im September diesen Jahres hatten wir die Idee, den Blog „Schandmale des Internets“ (SdI) ins Leben zu rufen. Ziel war es, Kurioses, Unfassbares und Unglaubliches, was das Internet ans Tageslicht bringt, aber nicht groß genug für einen Blogbeitrag ist, zu sammeln, damit es von möglichst vielen Menschen gesehen wird. Sdl ist hierbei eine reine Faktenplattform. Es geht nicht darum, die Fundstücke zu kommentieren oder zu bewerten. Alles wird, so weit es möglich ist, auf Echtheit überprüft. Zweifelhafte Funde werden nicht publiziert. Die Bestückung sowie die Pflege der Seite obliegt Ivonne Schneider. Diese Sammlung sollte ein „Best of“ des Jahres sein, wobei „Worst of“ durchaus passender wäre.

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Ökonomik Gastbeitrag

Geldpolitik: Der unbelehrbare Erdogan

Von Luca Tannek.

Sei es in der Schule, in der Universität oder in der Arbeit -überall heißt es oft so schön: Man solle Fehler machen, um aus ihnen zu lernen. Ruhig auch zweimal. Manchmal braucht es eben ein bisschen länger, um zu begreifen, dass das eigene Handeln einfach nicht zielführend ist. Solange man seine Lehre daraus zieht, beziehungsweise einen Fortschritt gewinnt, ist das völlig in Ordnung. Würde so manch Politiker seine Fehler eingestehen und aus ihnen lernen, dann würde das ein oder andere Land bestimmt besser dastehen. Leider ist das oft nicht der Fall. So ist es nun mal im politischen Geschäft. Politik ist dreckig und das Ego spielt eine übergeordnete Rolle. So auch in der Türkei. Die türkische Regierung unter Präsident Recep Tayip Erdogan begeht zum wiederholten Male einen fundamentalen Fehler. Sie droht wieder sich in die Geldpolitik einzumischen und sorgt für wuchtigen Vertrauensverlust.

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Gastbeitrag

Über das Überwinden der Spaltung

Von Marvin Braungart.

22 Monate Pandemie, 

22 Monate Maßnahmen, 

und die Frage bleibt, wie kommen wir aus der Pandemie. 

Schon seit Monaten bestimmt die Debatte um die Corona-Maßnahmen meine sozialen Medien. In letzter Zeit – in den Debatten zwischen „Schwurblern“ und den „Zeugen-Corona“ – scheint sich aber ein gewisses Konsens-Thema heraus zu kristallisieren. 

„Wie kommen wir aus der Krise?“

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Gastbeitrag

Warum die Union mit der AfD koalieren sollte

Von Krissi I.

Die CDU/CSU will sich, nach der verheerenden Wahlniederlage bei der Bundestagswahl 2021, von Grund auf erneuern. Ein wichtiger Faktor ist, wenn man sich die Wählerwanderung seit 2009 anschaut, dass die Union am meisten an die AfD verloren hat, jedoch nie eine Strategie gefunden hatte, wie man mit der rechtspopulistischen Partei umgehen sollte.