Text und Bild: Albert Schmelzkäs.
Die Oper. Der Abend verspricht so vieles – Brillanz, Exzellenz, Virtuosität und ein Publikum, dessen noble Gewänder so extraordinär wie ihre Träger anmuten.
Falsch.
Aber fangen wir vorne an.
Der handelsübliche Opernbesucher kommt – zumindest in Frankfurt – mit der U-Bahn. In den meisten Städten steht “U” für Untergrund, hier hingegen meint es “unabhängig”, weil die Bahnen zwar auch überirdisch, aber nicht wie Straßenbahnen auf der Straße, sondern in einem eigenen Netz fahren. “Unabhängig” ist ein Begriff, der den Frankfurter Nahverkehr nicht schlechter beschreiben könnte. Abhängig von der Instandhaltung der Bahnen, der Instandhaltung der Gleise, dem Wetter, dem Trunkenheitszustand des Fahrgast-Pöbels, den Gezeiten, der Sternenkonstellation, dem durchschnittlichen Blutzuckergehalt afrikanischer Lannerfalken und nicht zuletzt abhängig von der Uhrzeit (+/- 10 Minuten, versteht sich).